(ots) - Die anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament
werden aus Sicht des Kolpingwerkes Deutschland auch zu einem
Gradmesser für die künftige Entwicklung Europas. In seinem Wahlaufruf
stellt der Bundesvorstand mit Sorge fest, dass die immer stärker
werdende Gruppe der Europagegner an Einfluss gewinnt. Dominieren die
EU-Gegner oder jene Parteien, die die politische, wirtschaftliche und
soziale Integration Europas voranbringen wollen?
"Diese Wahl wird eine Richtungsentscheidung über die Zukunft der
Europäischen Union sein - angesichts des großen Zulaufs
nationalistischer und populistischer Parteien, aber auch aufgrund des
Ergebnisses der Volksabstimmung in der Schweiz", erklärt der
Bundesvorstand. Sich an dieser Richtungswahl zu beteiligen, dazu ruft
das Kolpingwerkes Deutschland auf.
Die noch nicht behobene Euro-Krise und die Tatsache, dass sich
derzeit keine Mehrheiten für eine gemeinsame europäischen
Außenpolitik abzeichnen, zeigt ferner, dass eher das Trennende und
die Unterschiede zwischen den Nationalstaaten betont werden, heißt es
in dem Wahlaufruf. "Die Zukunft kann und wird nur in einer
verstärkten Zusammenarbeit liegen", betont das Kolpingwerk. Europa
müsse wieder stärker das Verbindende herausstellen. Die
unterschiedlichen nationalen Interessen müssten sich dem gemeinsamen
Anliegen - unter Beachtung des Subsidiaritätsprinzips - unterordnen.
Eine Voraussetzung für eine stärkere Integrationspolitik müsse der
Wille sein, das Europäische Parlament in seinen Rechten zu stärken.
"Dieses Ziel muss ganz oben auf der politischen Agenda stehen", so
der Bundesvorstand.
Europa brauche zudem eine gemeinsame europäische - durch das EU
Parlament gewählte - Regierung. Nur so könne dann auch der Schritt
hin zu einer tragfähigen gemeinsamen Sozial- und Wirtschaftspolitik
erreicht werden.
"Egoistische Kleinstaaterei wird ins politische und
wirtschaftliche Abseits führen." Angesichts verstärkter
nationalistischer Tendenzen erinnert das Kolpingwerk an den Mut von
Politikern wie Adenauer und de Gaulle, die unüberbrückbare
Feindschaften zwischen den Nationen durch den Willen und die
Einsicht, dass nur gemeinsam Probleme gelöst werden, zu überwinden
wussten. Diesen Grundgedanken solle man bei der anstehenden
Europawahl berücksichtigen, so der katholische Sozialverband mit mehr
als 250.000 Mitgliedern.
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