Die konjunkturelle Lage der Eurozone verbessert sich allmählich weiter, auch wenn der Wirtschaftsaufschwung aufgrund der begrenzten Kreditvergabe der Banken fragil bleibt. Zu dieser Einschätzung kommen Guy Wagner, Chief Investment Officer der Banque de Luxembourg, und sein Team in ihrer jüngsten monatlichen Analyse, den ‚Investment-Highlights‘.
(firmenpresse) - Nach den schwierigen Witterungsbedingungen in den Vereinigten Staaten dürfte das Land mit normalisierten Temperaturen wieder zu einem moderaten Wachstum zurückkehren. Die neue US-Notenbank-Chefin Janet Yellen deutete jedoch an, dass die Rückkäufe von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren weiterhin um zehn Milliarden US-Dollar pro Tagung reduziert würden, solange es nicht zu einer unerwarteten Abkühlung der Wirtschaft kommt. In der Eurozone verbessert sich die konjunkturelle Lage allmählich weiter. „Allerdings bleibt der Wirtschaftsaufschwung aufgrund der begrenzten Kreditvergabe der Banken fragil“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer der Banque de Luxembourg und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI - Banque de Luxembourg Investments. Trotz der geringen Kreditvergabe der Banken und der niedrigen Inflationsrate hat die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik bisher nicht erneut gelockert.
Nachhaltigkeit des japanischen Abenomics-Programms wird in Frage gestellt
Unterdessen lässt die Aufhellung an der Exportfront trotz der Yen-Schwäche weiter auf sich warten, während höhere Energiekosten einen Anstieg der Realeinkommen der Haushalte verhindern. Vor diesem Hintergrund werde die Nachhaltigkeit der durch das Abenomics-Programm angeschobenen Konjunkturerholung in Frage gestellt. Die Schwellenländer bleiben weiterhin anfällig. „Möglicherweise gelingt es diesen Regionen trotz der Zinsanhebungen nicht, den Kapitalabzug zu stoppen, weil die geldpolitische Straffung gleichzeitig die Konjunkturverlangsamung verstärkt“, meint der Luxemburger Ökonom.
Staatsanleiherenditen der Industrieländer wenig attraktiv
Nach dem deutlichen Rückgang im langen Laufzeitensegment im Januar verharrten die Anleiherenditen im abgelaufenen Monat auf einem niedrigen Niveau. Weder die Stabilisierung der Schwellenländerwährungen noch der Börsenanstieg ließen sie nach oben klettern. In den USA sowie in Deutschland traten die langfristigen Renditen praktisch auf der Stelle. Guy Wagner: „Insgesamt bleiben die Staatsanleiherenditen der Industrieländer wenig attraktiv, und aufgrund des schwachen Inflationsdrucks ist im langfristigen Segment auch nicht mit einem baldigen Anziehen zu rechnen.“
Schwellenländer: Zinserhöhungen verschärfen möglicherweise Konjunkturverlangsamung
In den Schwellenländern verschärfen die jüngsten, zur Stabilisierung der lokalen Währungen vorgenommenen Zinserhöhungen möglicherweise die Konjunkturverlangsamung. Unternehmen, die einen wachsenden Umsatzanteil in dieser Region erwirtschaften, laufen vor diesem Hintergrund Gefahr, dass dieses Jahr eine wesentliche Quelle ihres Gewinnwachstums ausfällt.
BLI - Banque de Luxembourg Investments S.A. ist die unabhängige Fondsmanagement- und Kapitalanlagegesellschaft der Banque de Luxembourg. In ihr sind die Analyse- und Management-Kompetenz der Luxemburger Privatbank gebündelt. BLI verwaltet und vertreibt eine Palette von 25 Investmentfonds der Banque de Luxembourg mit Schwerpunkt auf der Vermögensverwaltung. Die Assets under Management betragen 8,17 Milliarden Euro (Stand: 28.02.2014).