(ots) - Es ist schon ein Kreuz mit der Krim. Dass Nikita
Chruschtschow in seiner Selbstherrlichkeit 1954 die Krim einfach
verschenkt hat, war fatal. Äußerst fatal. Jetzt ist die Halbinsel
völkerwiderrechtlich zurück zur Russischen Föderation - und es gibt
erstaunliche Befürworter dieser Aktion. Michail Gorbatschow,
Ex-Sowjetpräsident, einer der Väter der Deutschen Einheit, einer der
schärfsten Kritiker von Wladimir Putin, verteidigt den aktuellen Kurs
Moskaus in der Krim-Krise: "Wenn die Krim früher per sowjetischen
Gesetzen der Ukraine angegliedert wurde, ohne das Volk zu fragen,
dann hat das Volk jetzt selbst entschieden, diesen Fehler zu
korrigieren. Das ist zu begrüßen und nicht mit Sanktionen zu
bestrafen", so der alte Staatsmann. Und er hat ja nicht ganz unrecht.
Aber eben auch nicht ganz recht. Denn völkerrechtswidrig bleibt die
kalte Annexion trotzdem. Russland war in den 90er Jahren eine der
Schutzmächte für die garantierte territoriale Unverletzlichkeit der
Ukraine und ihrer Grenzen - samt Krim. Aber das war vor Putin - und
das schert ihn heute wenig.
Bleiben zunächst zwei Fragen. Erstens: Werden die Krim-Bewohner
von der Annexion profitieren? Antwort: Ja. Wladimir Putin, der nichts
lieber tut als den generösen Potentaten zu spielen, wird wohl schon
heute im pompösen Georgssaal im Kreml seine Schatulle öffnen. Der
Rubel wird schon bald auch als Währung auf der Krim rollen.
Zweitens: Werden die Sanktionen des Westens den Russen zum
Einlenken bringen? Antwort: Nein.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de