(ots) - Es ist der Wunsch nach Anerkennung, der den
Kremlchef treibt. Russland war einst ein Imperium, die Sowjetunion
eine globale Großmacht. Heute steht Wladimir Putin nur noch einer
rohstoffreichen Mittelmacht vor. Mindestens den Großmachtstatus will
er wiedererlangen. Der Anschluss der Krim war da ein nicht von
besonders langer Hand geplantes, aber dann doch höchst willkommenes
Geschenk. Dem griechischen Historiker Thukydides werden die Worte
nachgesagt, dass der Starke machen könne, was er wolle. Im Augenblick
handelt Putin aus diesem Wissen heraus. In Russland kommt das an.
Befragt, ob ihre Nation eine Großmacht sein soll oder ein Land mit
hohem Lebensstandard, dafür aber weniger Einfluss, stimmten die
meisten Russen für die machtvolle Alternative. Das ist nicht
ungefährlich, denn Putin wird dadurch auch zu einem Gefangenen des
eigenen Systems.
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