(ots) - Immer mehr Anlegerinnen und Anleger möchten mit
ihrem Kapital etwas Positives bewirken. Besonders wichtig ist ihnen
dabei laut einer aktuellen Forsa-Umfrage die Armutsbekämpfung. Dieser
Trend spiegelt sich auch in der Jahresbilanz 2013, welche die
internationale Genossenschaft Oikocredit heute in Frankfurt
vorstellte. Über die deutschen Oikocredit-Förderkreise legte eine
wachsende Zahl von Anlegerinnen und Anlegern mehr Geld bei Oikocredit
an als je zuvor.
Ãœber 21.700 Menschen und Institutionen aus Deutschland
investierten 2013 bei Oikocredit; 2012 waren es noch 20.600 gewesen.
Mit einem Netto-Kapitalzufluss von 42 Millionen Euro erreichte das
Anlagekapital der deutschen Oikocredit-Förderkreise Ende 2013 299
Millionen Euro. Die meisten Anlegerinnen und Anleger kommen aus
Deutschland, und sie investieren im internationalen Vergleich die
größte Summe (48 Prozent des verfügbaren Darlehenskapitals).
Dank dieser Entwicklungen konnte Oikocredit 2013 die
Finanzierungen ihrer Partnerorganisationen in Entwicklungs- und
Schwellenländern um 11 Prozent auf 591 Millionen Euro steigern.
Oikocredit vergibt Darlehen und Kapitalbeteiligungen dort, wo sie
besonders hohe soziale und entwicklungsfördernde Wirkungen entfalten,
also an Organisationen in Regionen wie Afrika und in Bereichen wie
Mikrofinanz und Landwirtschaft.
2013 erzielte Oikocredit einen konsolidierten Nettoerlös von 13,4
Millionen Euro. 11,6 Millionen Euro wurden als Dividende
vorgeschlagen, die von der Oikocredit-Generalversammlung im Juni 2014
bewilligt werden muss.
Drei Millionen Euro für Beratung von Partnern
Das Ziel, Entwicklung zu fördern, verfolgt Oikocredit nicht nur
mit Finanzierungen. Allein 2013 hat Oikocredit zusätzlich rund 3
Millionen Euro bereitgestellt für Weiterbildungen,
Organisationsentwicklung und andere Maßnahmen bei den
Partnerorganisationen. "Damit finanzieren wir etwa Fachleute, die
Mikrofinanzorganisationen dabei beraten, ihr Angebot besser auf die
Kundenbedürfnisse zuzuschneiden", erläuterte Ging Ledesma, Direktorin
für soziales Wirkungsmanagement und Kreditanalyse bei Oikocredit
International.
Ausblick: stärkeres Engagement in ländlichen Regionen
Besonders das Engagement in ländlichen Regionen der
Entwicklungsländer will Oikocredit intensivieren. Denn dort lebt
weltweit die größte Zahl von Menschen in Armut. 2014 sollen 27
Millionen Euro neuer Darlehen im Bereich Landwirtschaft vergeben
werden - mit Schwerpunkt auf kleinbäuerlichen Genossenschaften und
ländlichen Wertschöpfungsketten. Denn soll sich die Lebenssituation
der ländlichen Bevölkerung verbessern, geht es nicht nur um bessere
Ernten. Es muss auch in die Verarbeitung der Erzeugnisse vor Ort und
in bessere Vermarktung investiert werden.
Ein Beispiel aus Afrika
Ein Beispiel für einen solchen Aufbau einer Wertschöpfungskette
ist die Zusammenarbeit von Oikocredit und der kenianischen
Mikrofinanzorganisation Molyn Credit. Oikocredit beriet Molyn dabei,
Angebote für die Landbevölkerung zu entwickeln. Nach einer Befragung
von Kleinbauernfamilien startete Molyn in einer Pilotregion ein
Programm zum Aufbau einer Milchwirtschaft. Das geht über übliche
Mikrokredite hinaus: Als Kredit bekommen die Kleinbauernfamilien eine
Milchkuh sowie Schulungen und Beratung. Parallel wurde die
Infrastruktur aufgebaut: Ein Vermarktungszentrum organisiert den
Vertrieb der Milch, und bietet Futter, Medikamente, Versicherungen
und tierärztliche Betreuung. Bislang beteiligen sich 700
Kleinbäuerinnen und -bauern. Sie konnten ihr Einkommen verbessern und
neue Arbeitsplätze schaffen.
Kurzinfo: Oikocredit
Die internationale Genossenschaft Oikocredit ist ein Pionier der
nachhaltigen Geldanlage. Menschen und Organisationen aus Deutschland,
die sozial verantwortlich investieren wollen, legen über die acht
deutschen Oikocredit-Förderkreise Geld bei Oikocredit an. Oikocredit
vergibt Kredite und Kapitalbeteiligungen an Mikrofinanzinstitutionen,
Genossenschaften und andere sozial orientierte Unternehmen in
Entwicklungsländern. Diese Partner schaffen Arbeitsplätze, fördern
Entwicklung und eröffnen Menschen Chancen auf wirtschaftliche
Eigenständigkeit. Seit Gründung im Jahr 1975 ist Oikocredit mit
diesem Konzept zu einem der weltweit führenden
Entwicklungsfinanzierer geworden.
www.oikocredit.de
Oikocredit in Zahlen (Stand: 31.12.2013)
- Bilanzsumme: 779 Millionen Euro
- Projektfinanzierungsportfolio: 591 Millionen Euro
- 815 Partner in 67 Entwicklungs- und Schwellenländern
- 52.000 Anlegerinnen und Anleger, davon 21.700 in Deutschland
- Dividende: in der Regel 2 Prozent
Pressekontakt:
Ulrike Haug
Oikocredit Geschäftsstelle Deutschland
Berger Str. 211
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Mobil 0177 21 34 388
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