(ots) - Mindestlohn: Bauern kündigen teurere Erdbeeren,
Spargel und Wein an
Verband fordert Ausnahmen für Saisonarbeiter - Generalsekretär:
Produktion könnte abwandern
Osnabrück.- Der Deutsche Bauernverband fordert beim Mindestlohn
Ausnahmeregelungen für Saisonarbeiter in der Landwirtschaft. Das
erklärte Verbandsgeneralsekretär Bernhard Krüsken in einem Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Krüsken verwies auf
den Einsatz von Saisonarbeitskräften beispielsweise beim Obst- und
Gemüseanbau in Deutschland und forderte: "Dafür muss die
Bundesregierungen einen Ausnahmetatbestand schaffen, der den
Besonderheiten der Saisonarbeit Rechnung trägt." Andernfalls müsse
sich der Verbraucher auf höhere Preise beispielsweise für Wein,
Erdbeeren oder Spargel einstellen. "Zudem besteht die Gefahr, dass
sich die Produktion in Länder ohne Mindestlohn verlagert", sagte
Krüsken. Er verwies auf die Gurkenproduktion in Deutschland: Sie habe
sich hierzulande nur etablieren können, weil ein Mindestlohn in den
Niederlanden die dortigen Produzenten zur Abwanderung gezwungen habe.
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Bauern sehen mögliche russische Sanktionen mit Sorge
Generalsekretär: Überangebot und Preisverfall in Deutschland
möglich
Osnabrück.- Der Deutsche Bauernverband sieht mögliche Sanktionen
Russlands gegen landwirtschaftliche Produkte aus Deutschland in der
Krim-Krise mit Sorge. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Donnerstag) sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken, das
Land zähle zu den wichtigsten Drittlandsmärkten. Auch wenn sich der
prozentuale Anteil der in Deutschland produzierten und nach Russland
exportierten Ware im einstelligen Prozentbereich bewege, könne ein
Ausfall in dieser Größenordnung zu spürbarem Druck auf dem Agrarmarkt
führen.
Sollte sich Russland abschotten, sei zu befürchten, dass es
kurzfristig zu einem Überangebot auf dem europäischen Markt kommen
könnte. "Die Landwirte bekämen dann vermutlich weniger für ihre
Produkte", sagte Krüsken. Er machte sich für eine "abgestimmte
Exportstrategie" deutscher Agrarprodukte stark, um andere Märkte zu
sichern. Dies könne die Folgen eines möglichen russischen Boykotts
mildern. "Der Weltmarkt besteht nicht nur aus Russland", sagte
Krüsken. Für den Verbraucher erwartete er keine spürbaren
Auswirkungen.
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