(ots) - Anlässlich des Internationalen Tag des Waldes
stellt der NABU die Zwischenergebnisse einer Studie zur Bedeutung des
Waldes für die Deutschen vor. "Die Angaben der Teilnehmer
verdeutlichen, dass naturnaher Wald mit hohem Tot- und Altholzanteil
innerhalb der Gesellschaft etwas äußerst Positives und
Wünschenswertes darstellt. Damit werden unsere Forderungen nach mehr
urwaldartigen Strukturen im Wald unterstützt", so NABU-Präsident Olaf
Tschimpke.
Der Wald wird von über der Hälfte der Befragten mit Ruhe, Erholung
und Entspannung verbunden, so das Ergebnis einer Studie, die von der
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf im Auftrag des NABU Saarland
durchgeführt wurde. Weitere rund 23 Prozent der Befragten nehmen den
Wald als Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere wahr, während die
Rohstofferzeugung nur von zwölf Prozent der Befragten genannt wird.
Eine klare soziale Komponente der Wahrnehmung des Waldes wird
deutlich.
Im naturnahen Wald erkennen viele der Befragten einen ökologischen
Wert und empfinden diesen als positiv und lebendig. Ein reiner
Fichtenwald wird vor allem als wirtschaftlich, traditionell und
ordentlich wahrgenommen. Auch die gegenüber dem naturnahen Laubwald
ausgedrückten Gefühle fielen sehr positiv aus: so gaben 46 Prozent
der Befragten das Gefühl der Freude an, 21 Prozent Behaglichkeit und
15 Prozent das Gefühl der Zugehörigkeit an. Zum Vergleich: Nur zwölf
Prozent empfanden das Gefühl der Freude in einem Fichtenforst.
Besonders jüngere Menschen befürworten Wildnisstrukturen im Wald, die
ältere Generation ist hingegen noch stärker dem "ordentlichen"
Waldbild verbunden.
Während die Waldästhetik vor allem sozial und emotional begründet
ist, wird Tot- und Altholz von den Befragten mit Fakten und Wissen
verbunden. So betrachten über die Hälfte der Teilnehmer Tot- und
Altholz als Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen, als Ort der
biologischen Vielfalt und des natürlichen Kreislaufs.
Nach Auffassung des NABU zeigen die Ergebnisse, dass wildere
Waldstrukturen mehr und mehr positiv von der Bevölkerung wahrgenommen
werden. "Die Bürgerinnen und Bürger sind sich der Bedeutung von
Wäldern für den Schutz der biologischen Vielfalt bewusst. Besonders
im öffentlichen Wald der Länder und Kommunen müssten zur Förderung
der Erholung der Bürger und zum Schutz der biologischen Vielfalt
wieder mehr natürliche Elemente wie alte und abgestorbene Bäume in
den Wirtschaftswald integriert werden", so NABU-Waldexperte Stefan
Adler.
Die Ergebnisse der Studie stehen auf der Internetseite
www.wertvoller-wald.de zum Download zur Verfügung.
Die Studie wurde im Rahmen des vom BfN geförderten Projekts
"Wertvoller Wald durch Alt- und Totholz" vom NABU Saarland in Auftrag
gegeben und von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf durchgeführt.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
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