(ots) -
Der Schlüssel zur Sicherung der Welternährung ist eine produktive
Landwirtschaft vor Ort. Dazu gehört eine funktionierende
Infrastruktur als Voraussetzung für Marktzugang und Agrarhandel.
Agrarromantische Vorstellungen sind fehl am Platz, betonte Prof. Dr.
Matin Qaim, Lehrstuhl für Welternährungswirtschaft und ländliche
Entwicklung der Georg-August-Universität Göttingen, im Rahmen der
Konferenz "Ernten, Handeln, Weiterdenken: Wie kann die Welt ernährt
werden?", zu der der Grain Club gemeinsam mit dem F.A.Z.-Forum in die
Hauptstadt geladen hatte.
Auch Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und
Landwirtschaft, unterstrich in seiner ersten Grundsatzrede die
Schlüsselfunktion der Landwirtschaft. In der Diskussion, an der
hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und
Zivilgesellschaft teilnahmen, wurde deutlich, dass das Kleinbauerntum
in Entwicklungsländern nicht per se zum Leitbild erklärt werden kann.
Bundesminister Schmidt setzte sich für die moderne Landwirtschaft
ein: "Und das heißt, dass man Bauern stärken muss, Landrechte stärken
muss und verschiedene andere Dinge - neue Technologien,
Produktionsmittel - und nicht so tun kann, als ob man die Welt
ernähren könnte mit den romantischen Vorstellungen von vor 200
Jahren". Vielmehr gelte es, Kleinbauern vor Ort fit für den Markt zu
machen. Durch globale Partnerschaften könne das deutsche Agribusiness
hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten, von dem beide Seiten
profitieren.
Deutlich wurde zudem, dass Schwarz-Weiß-Malerei zu häufig den
Blick auf die Kernprobleme der Welternährung verstellt. Hunger ist
ein Verteilungs- und mit Blick auf Vor- und Nachernteverluste in
Entwicklungsländern und Lebensmittelverschwendung in
Industrienationen auch ein Mengenproblem. Das macht deutliche
Ertragssteigerungen durch Innovationen beispielsweise in Form
moderner Produktionsmethoden erforderlich. Ideologische Vorstellungen
dürfen nicht dazu führen, Kleinbauern die Teilhabe am technologischen
und züchterischen Fortschritt zu verweigern.
Lösungswege des Welthungerproblems dürfen zudem nicht einseitig
ausgerichtet sein. So betonte I.E. Patricia Espinosa Cantellano,
Botschafterin von Mexiko in Deutschland und Mitglied des High-Panel
der Post-2015 Development Agenda der Vereinten Nationen, dass auch
die Industrieländer ihre Konsum- und Verhaltensmuster kritisch
hinterfragen müssen.
Anlässlich der Konferenz "Ernten, Handeln, Weiterdenken: Wie kann
die Welt ernährt werden?" des Grain Clubs im F.A.Z.-Forum steht auch
honorarfreies Videomaterial auf dem Footage-Portal zur Verfügung:
http://footage.presseportal.de/tag/ovid
Pressekontakt:
OVID
Kirstin Karotki
Tel: 030-72625930
karotki(at)ovid-verband.de