Ein knappes halbes Jahr ist seit dem Gewinn des Bio-Gründer Wettbewerbes 2013 vergangen. Das Team rucksackspende hatte ambitionierte Ziele. Ob sie diese erreicht haben, wie es weiter gehen soll und wo die Idee ihren Ursprung hatte, berichtet einer der Gründer Raphael Schönweitz im Gespräch mit Dr. Oliver Bonkamp vom Veranstalter des Bio-Gründer Wettbewerbes.
(firmenpresse) - Der Ursprung für das Projekt rucksackspende wurde während der Auslandaufenthalte in Afrika gelegt. Dort haben die Gründer so Schönweitz viel Leid gesehen. Man denkt zwangsläufig darüber nach, wie man dieses Leid lindern kann. Was benötigen die Menschen Afrikas am Nötigsten? Sauberes Wasser - die Ursprungsidee war geboren! Es sollte eine eigenständige Wasseraufbereitungsanlage entwickelt und in Afrika umgesetzt werden. Nur wie viele Anlagen müssten gebaut werden, bis die gesamte Bevölkerung Afrikas optimal versorgt ist? War das nicht ein wenig zu viel des Guten für die jungen Studenten?
Im Sommer 2012 hatten die drei Gründer Raphael Schönweitz, Philipp Odernheimer und Martin Reh dann die zündende Idee. Natürlich hat die Bevölkerung Afrikas ein Wasserproblem. Dringend wird sauberes Wasser benötigt. Unter anderem auch für Operationen. Da es nur wenige gut ausgestattete Krankenhäuser gibt, wird ein mobiles System benötigt, um auch den Menschen in den entlegensten Ecken Afrikas helfen zu können. Dieses System sollte neben der Wasseraufbereitung gleichzeitig eine Desinfektions- und Sterilisationsvorrichtung für OP-Besteck beinhalten; im besten Fall sogar eine kleine Infusionsherstellungseinheit. Verpackt werden sollte dies optimaler Weise in einen Rucksack, damit man es flexibel dort einsetzen kann, wo es gerade am Dringendsten gebraucht wird.
Mit Feuereifer machten sich die beiden Ingenieure im Team Raphael Schönweitz und Philipp Odernheimer ans Werk. Die größte Herausforderung bestand in der Miniaturisierung der Einzelkomponenten, die allesamt bereits vorhanden - für einen Rucksack allerdings viel zu schwer waren. Es sollte ein selbstständiges System entwickelt werden, welches maximal 25 Kilogramm schwer, robust und einfach zu bedienen ist. Diese Herausforderung meisterten die Gründer und stellten sich relativ schnell die Frage der wirtschaftlichen Umsetzungsfähigkeit. Dass der Bedarf in den Entwicklungsländern besteht, liegt auf der Hand. Nur wer soll die Rucksäcke kaufen? Wie soll der Vertrieb aufgebaut werden? Wie teuer darf denn ein solcher Rucksack sein? Viele Fragen, deren Beantwortung insbesondere den beiden Ingenieuren schwer viel. Doch ein gutes Team deckt eben fast alle Kompetenzen ab. Denn das das dritte Teammitglied Martin Reh war ausgebildeter BWLer mit vertrieblicher Affinität. Er entwickelte natürlich immer im Konsens und nach ergebnisreichen Diskussionsrunden im Team die Vertriebs- und Markteinführungsstrategie.
So wurden die Käufer nicht mehr in Afrika, sondern direkt in Deutschland gesucht. Es werden Unternehmen gesucht, die etwas Gutes tun wollen; die dem CSR-Gedanken (Corporate Social Responsibility) folgend ihrer unternehmerischen Verantwortung nachkommen wollen. „Der Rucksack ist ein konkretes CSR-Produkt“, so Schönweitz, „mit der Möglichkeit, den Einsatzort selbst zu bestimmen“. Zudem steht den wirklich sehr überschaubaren Kosten pro Rucksack ein Nutzen gegenüber, der unermesslich scheint.
Als es dann schon fast losgehen sollte, wurde man erneut vor ein großes Problem gestellt. Infusionen in der freien Natur herzustellen, das ist nahezu unmöglich. „Dafür bekommt ihr nie eine Zulassung“, so die Meinung von Branchenexperten. Weiterhin ist die Sterilisationseinheit des OP-Bestecks als Medizinprodukt zuzulassen.
Die Gründer trennten sich vom Gedanken Infusionen mobil herzustellen. Sie fanden in einem großen Medizintechnikunternehmen einen Unterstützer, der das Team bei der Zulassung mit all seinem Know-how unterstützt. An der optimalen Ergonomie des Rucksacks arbeitet ein renommierter Rucksackhersteller. Schließlich bot eine europaweit bekannte Werbeagentur kostenlose Unterstützung im Marketing an, was mit Geld nicht aufzuwiegen ist. Die Gründer sind zurecht stolz auf ihr Netzwerk, das sich auch aus den Kontakten des Bio-Gründer Netzwerks speist. Sie gehen perspektivisch von der Markteinführung des Rucksacks in 2016 aus.
Aktuell werden die Gründer im Anschluss an ihr Studium über das EXIST-Gründerstipendium gefördert. Nach der EXIST-Förderung werden Kapitalgeber das kleine Unternehmen unterstützen. Wann man die Gewinnzone erreiche ist auch klar definiert. Dies verrate man allerdings nur den potenziellen Kapitalgebern, die Schönweitz auch über das Bio-Gründer Netzwerk ansprechen wird.
Das Team vom Bio-Gründer Wettbewerb wünscht dem Team rucksackspende weiterhin viel Erfolg!
Bio-Gründer Wettbewerb
Innovative Ideen stets erwünscht!
Der Bio-Gründer Wettbewerb des Kompetenzzentrums Bio-Security bietet innovativen Ideen den Raum für Entwicklung. Jährlich veranstaltet das Kompetenzzentrum Bio-Security einen Wettbewerb für junge, innovative Existenzgründer und Jungunternehmer aus dem Bereich der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Biotechnologie, Biochemie und verwandten Bereichen.
Außerdem können F&E-Projekte aus den oben genannten Bereichen eingereicht werden.
Einzureichen ist lediglich eine maximal sechsseitige Beschreibung der Innovation/ der Idee, die von einer Fachjury bewertet wird.
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Bio-Security Management GmbH
Siemensstraße 42
D-59199 Bönen
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