(ots) - Gemessen daran, wie harsch die SPD die
schwarz-gelbe Bundesregierung in der vorigen Legislaturperiode
gegeißelt hat, weil sie sich nicht zur Frauenquote in Aufsichtsräten
durchringen konnte, lassen sich nun die zuständigen Minister Schwesig
und Maas erstaunlich viel Zeit. Obwohl das Thema bei ihnen ganz oben
auf der Prioritätenliste stand, stellten sie jetzt nicht etwa einen
Gesetzentwurf vor, sondern nur Leitlinien für die weitere Diskussion.
Es ist ein Alarmzeichen, dass zuletzt die Widerstände gegen die
Quote wieder gewachsen sind. Die Leidenschaft von Sigmar Gabriel für
die Gleichberechtigung soll merklich abgekühlt sein, seit er als
Wirtschaftsminister amtiert. Auch die Gewerkschaften haben jüngst
entdeckt, wie schwer es wird, die Bringschuld bei ihren
Aufsichtsratsmandaten zu erfüllen. Richtig ist die Quote trotzdem,
sonst kommt die Frauenförderung in Deutschland nicht voran.
Eingeführt ist sie aber erst, wenn sie im Gesetz steht.
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