(ots) - In der Diskussion über irreführende Etikettierungen
von Lebensmitteln forderte Oliver Huizinga von der
Verbraucherorganisation Foodwatch live bei stern TV: "Es muss so
sein, dass die Vorderseite von Produkten nicht etwas verspricht, das
die Produkte nicht halten können." Wenn eine Leberwurst nicht zu 100
Prozent aus Kalb, Rind oder Leber bestehe, dann müsse das auch so auf
der Packung stehen. "Die Etiketten müssen so sein, dass der
Verbraucher sie versteht."
Dem Vertreter der für die Leitlinien zuständigen
Lebensmittelbuch-Kommission warf Huizinga im stern TV-Studiogespräch
vor "verbraucherunfreundliche Regeln zu verteidigen." Und: "Sie
verteidigen Hersteller, die ganz gezielt Verbraucher in die Irre
führen und verteidigen eine Kommission, die das auch noch
legalisiert."
Dr. Axel Preuß von der Lebensmittelbuch-Kommission wies die
Vorwürfe zurück - und forderte stattdessen die Verbraucher auf,
genauer hinzuschauen, was sie kaufen: "Bei klaren Limonaden weiß
jeder, dass sie nicht mit echter Frucht, sondern mit Zitronenaroma
aromatisiert sind." Preuß machte zudem deutlich: "Die Leitsätze sind
ständig im Fluss - und jeder kann einen Antrag stellen, dass etwas
verändert wird."
Was wissen die Verbraucher?
stern TV hatte zuvor darüber berichtet, dass in Lebensmitteln oft
nicht das drin ist, was das Etikett suggeriert - und in einem
Einkaufstest mit sieben Freiwilligen gezeigt, wie leicht sich die
Verbraucher von den Verpackungen täuschen lassen.
Die Leitlinien für Produktbezeichnungen legt die
Lebensmittelbuch-Kommission fest. Die 32 Experten formulieren
Standards, die beschreiben, welche Inhaltsstoffe in einem Produkt
enthalten sein müssen. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch
kritisiert in einer aktuellen Kampagne das Deutsche Lebensmittelbuch
- und fordert die Abschaffung der Kommission.
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