(ots) - "Asteroid Mining", der Abbau von Rohstoffen auf
Asteroiden im Weltall, könnte eine der Raumfahrt-Schlüsselindustrien
des 21. Jahrhunderts werden. "Um 2030 werden die ersten größeren
Abbau-Operationen auf Asteroiden einsetzen", sagt Chris Lewicki,
Leitender Ingenieur des amerikanischen Start-up Planetary Resources
im Interview mit dem Weltraum-Magazin SPACE. Die aktuelle Ausgabe
3/2014 ist ab dem 27. März im Handel erhältlich.
Erdnahe Asteroiden, die sich im Inneren unseres Sonnensystems
befinden, sind sehr metallreich und können potenziell Wasser
enthalten. Manche von ihnen verfolgen elliptische Bahnen um die
Sonne, die sie zwischen Erde und Mond bringen, so dass sie besonders
einfach zu erreichen sind. Diese Objekte sind das Ziel zweier
amerikanischer Start-up-Unternehmen: Neben Planetary Resources, zu
dessen Investoren die Google-Top-Manager Eric Schmidt und Larry Page
sowie Regisseur James Cameron ("Avatar") gehören, plant auch Deep
Space Industries (DSI) den Abbau von Rohstoffen auf Asteroiden. Beide
Unternehmen wollen dafür bereits 2016 die Erkundungsraumschiffe
starten lassen.
Riesige Kosten stehen den ambitionierten Bergbauprojekten
entgegen. Chris Lewicki will mit kleinen Teams und durch Verzicht auf
wissenschaftliche Forschungen preisgünstigere Weltraumflüge
ermöglichen. Auf dem Asteroiden abgesetzte Roboter sollen dessen
Oberfläche abtragen und die extrahierten Rohstoffe
Transportraumschiffen übergeben. DSI-Expertenbeiratsmitglied Geoff
Notkin hingegen plant, die abgebauten Mineralien direkt im Weltraum
weiterverarbeiten: "Wir arbeiten an Abläufen, ... mit Hilfe von
3D-Druckern Werkstücke im All zu fertigen."
Einer der wichtigsten Anwendungsfälle des Asteroid Mining könnte
die Gewinnung von Wasser sein - nicht nur für das Überleben der
Astronauten, sondern weil es ein wesentlicher Bestandteil des
Raketentreibstoffs ist. Die Wassermoleküle lassen sich zu Wasserstoff
und Sauerstoff aufbrechen. "Dann hat man den effizientesten
chemischen Treibstoff überhaupt", so Chris Lewicki. Er kann sich
vorstellen, dass es in den 2040er-Jahren Weltraum-Depots gibt, die
Treibstoff für Satelliten zur Verfügung stellen.
Ab 27. März ist die neue Ausgabe 3/2014 des Weltraum-Magazins
SPACE von der eMedia GmbH, München, im Handel und im Abonnement in
Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. SPACE erscheint
zweimonatlich in einer Druckauflage von 52.000 Exemplaren und kostet
6,90 Euro. Chefredakteur ist Wolfgang Koser.
eMedia mit Sitz in München ist ein auf Lizenzprodukte
spezialisiertes Unternehmen und gehört zur hannoverschen Heise Medien
Gruppe. Geschäftsführer sind Dr. Alfons Schräder und Jörg Mühle.
SPACE erscheint ebenso wie WISSEN 2013 in Lizenz des britischen
Verlags Imaging Publishing, Bournemouth. Online kann man SPACE unter
shop.heise.de bestellen.
Titelbild SPACE zum Download:
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