(ots) - Die Aktive Bürgerschaft hat heute auf die
Notwendigkeit einer ordnungspolitischen Gestaltung des
Bürgerengagements hingewiesen. Ob bürgerschaftliches Engagement zum
Lückenbüßer eines sich abbauenden Sozialstaates wird oder ob es mehr
Teilhabe von Menschen und gesellschaftliche Dynamik ermöglicht, liegt
nicht allein in der guten Tat begründet.
"In dem Maße, in dem bürgerschaftliches Engagement in unserem Land
mehr Bedeutung hat und haben soll, desto notwendiger ist es, die
Spielregeln in den Blick zu nehmen", sagte der Vorsitzende des
Vorstandes der Aktiven Bürgerschaft Dr. Peter Hanker. "Viele der
Engagierten wollen ihr Umfeld mitgestalten, wollen etwas Positives
bewirken. Es darf nicht sein, dass sie stattdessen in einer
Lückenbüßerrolle landen."
"Das Prinzip der Subsidiarität war das Leitbild für das Verhältnis
von Bürgerengagement und Staat. Was heute die ordnungspolitischen
Spielregeln sind, ist eine offene Frage", befand Holger
Backhaus-Maul, Vorstandsmitglied der Aktiven Bürgerschaft. "Es reicht
nicht aus zu betonen, dass das Ehrenamt staatliche Aufgaben nicht
ersetzen soll. Wir brauchen eine positive Vision von der
gesellschaftspolitischen Rolle bürgerschaftlichen Engagements."
"Die Antwort können nicht alleine die engagierten Bürger geben,
das ist die Kernaufgabe der Engagementpolitik. Wir setzen darauf,
dass die Bundesregierung sich dieser Aufgabe stellt", sagte Dr.
Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Aktiven Bürgerschaft. "Wir
werden uns an einem konstruktiven Dialog gerne beteiligen."
Das Thema "Von Vater Staat zu Uncle Sam - Wohin entwickelt sich
das Bürgerengagement?" diskutierten heute Abend beim Forum Aktive
Bürgerschaft in der DZ BANK in Berlin: Dr. Ralf Kleindiek,
Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend, Dr. Christian Brauckmann, Mitglied des Vorstands der WGZ BANK
AG, Ulrich E. Deissner, Vorsitzender des Vorstands der Bürgerstiftung
Braunschweig, Dr. Petra Krimphove, Journalistin in Berlin und
Washington D.C., und Prof. Dr. Annette Zimmer,
Politikwissenschaftlerin an der Universität Münster, mit Holger
Backhaus-Maul und Dr. Stefan Nährlich.
Zu der Veranstaltung kamen rund 200 Führungskräfte aus
gemeinnützigen Organisationen, Förderer bürgerschaftlichen
Engagements, Engagementpolitiker sowie Wissenschaftler, die sich mit
Zivilgesellschaft und Stiftungswesen beschäftigen.
Das Forum Aktive Bürgerschaft fand zum ersten Mal statt. Mit der
Veranstaltung will die Aktive Bürgerschaft die
gesellschaftspolitische Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements
stärker in die öffentliche Diskussion bringen. Das Forum Aktive
Bürgerschaft wird im Wechsel mit der Verleihung des Förderpreises
Aktive Bürgerschaft alle zwei Jahre im Frühjahr in der DZ BANK in
Berlin fortgeführt.
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