(ots) - Polizeigewerkschaft: Vermummungsverbot in
Stadionordnung aufnehmen
Wachsende Gewalt in 3. Liga - Landes-Vize fordert verstärkte
Maßnahmen
Osnabrück. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Niedersachsen
fordert von Vereinen und Fans mehr Anstrengungen gegen vermummte
Straftäter bei Fußballspielen. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Freitag) machte sich Vize-Landeschef Klaus
Dierker unter anderem dafür stark, dass Clubs Verbote für Vermummung
in die Hausordnung ihrer Stadien aufnehmen. "Ziel muss sein,
Straftäter eindeutig identifizieren zu können", sagte Dierker. Nur so
könnten sie strafrechtlich belangt werden.
Zugleich verlangte der Gewerkschafter intensiviere Kontrollen
großer Fahnen und Banner in Stadien. Diese würden zum Teil
missbraucht, um verbotene Pyrotechnik ins Stadion zu schmuggeln, oder
sie dienten als Tarnung für Straftäter. "Da hilft auch die beste
Videoüberwachung in einer Fußballarena nichts", so der
Polizeigewerkschafter.
Dierker betonte: "Seit Jahren wird über das Problem gewaltbereiter
sogenannter Fans diskutiert. Geholfen hat das bislang wenig. Im
Gegenteil: die Qualität der Gewalt hat sogar zugenommen. Es wird Zeit
zu handeln." Seinen Angaben zufolge sei die Zahl der Straftaten im
Umfeld von Partien der 1. und 2. Bundesliga in den vergangenen beiden
Spielzeiten zwar rückläufig gewesen. In den unteren Ligen sei der
Trend aber gegenteilig, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". So
sei die Zahl der Straftaten in Liga 3 von 997 in der Saison 11/12
sprunghaft auf 1645 in der Spielzeit 12/13 gestiegen. Insgesamt habe
es von der 1. bis zur 3. Liga in der abgelaufenen Saison mehr als
5700 Straftaten gegeben. Nicht nur von den Vereinen, sondern auch von
den Fans forderte Dierker Einsatz gegen Gesetzesbrecher in ihren
Reihen: Es dürfe nicht zu einer Solidarisierung im Fanblock kommen.
"Die Gewalt gerade im Umfeld sogenannter Hochrisikospiele im Fußball
macht es notwendig, sich deutlicher als bisher von allen zu
distanzieren, die sich bewusst vermummen, um Gewalttaten oder
Böllerwürfe begehen zu können."
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