(ots) - Deutsche Umwelthilfe fordert rot-grüne
Stadtverwaltung und den Fußballverein Hannover 96 auf, Getränke
weiterhin in Mehrwegbechern auszuschenken - Lackmustest für den neuen
OB von Hannover Stefan Schostok
Seit vielen Jahren kommen bei Heimspielen des
Fußballbundesligisten Hannover 96 umweltfreundliche Mehrwegbecher zum
Einsatz. Dies könnte sich nach dem Willen des Stadion-Caterers
Hannover Congress Centrum (HCC) jedoch ändern. Nach Informationen der
Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) ist geplant, zukünftig auf
unökologische Einwegplastikbecher umzustellen. Die DUH kritisiert
dies als "ökologische Rolle rückwärts" und fordert die
Stadtverwaltung Hannover und den Verein Hannover 96 auf, das
bisherige Mehrwegsystem für den Ausschank von Getränken
beizubehalten.
"Während in anderen Fußballstadien die Fans ihre Getränke in
Mehrweg genießen, soll ausgerechnet im rot-grün regierten
Niedersachsen und der Landeshauptstadt Hannover auf
Einweg-Plastikbecher umgestellt werden. Der Stadion-Caterer HCC
gehört der Stadt, weshalb die Entscheidung über Einweg und Mehrweg
ein Lackmustest für die Glaubwürdigkeit des neuen Oberbürgermeisters
Stefan Schostok ist", sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen
Resch. "Vereine wie Hannover 96 müssen sich, ebenso wie produzierende
Wirtschaftsunternehmen, an der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe des
Umweltschutzes beteiligen und eine Vorbildfunktion einnehmen." Resch
bewertet die geplante Rückkehr zu Einwegbechern als Rückschritt in
die Steinzeit der Abfallwirtschaft und als klares Foul an der Umwelt.
Mehrwegbecher sparen im Vergleich zu Einweg durch ihre häufige
Wiederbefüllung Material und Energie ein, entlasten das Klima und
vermeiden Abfälle.
Für den möglichen Wechsel beim Ausschanksystem in der Hannoveraner
HDI-Arena führt der Caterer HCC offiziell Sicherheitsargumente an.
Aus Sicht der DUH sind diese nicht nachvollziehbar, da inzwischen
sicherheitsoptimierte Mehrwegbecher existieren. Diese besitzen
abgerundete Kanten und entleeren sich im Falle eines Wurfes binnen
Sekunden, wodurch das Gewicht und damit das Risiko von Verletzungen
stark minimiert werden. Mehrwegbecher sind damit nicht gefährlicher
als Einwegbecher. Ein solcher verletzte vor drei Jahren beim Spiel FC
St. Pauli gegen Schalke 04 den Linienrichter Thorsten Schiffner, wie
das Oberlandesgericht Koblenz in einem späteren Verfahren bestätigte.
"Das Thema Sicherheit darf nicht dazu instrumentalisiert werden,
um den Umweltschutz zugunsten der Gewinnmaximierung über Bord zu
werfen", sagt der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas
Fischer. "Durch eine Umstellung auf Einwegbecher droht Hannover 96
eine Flut von über 725.000 Plastikbechern pro Saison." Für die DUH
ist und bleibt Mehrweg die beste Wahl. Die Umwelt- und
Verbraucherschutzorganisation fordert deshalb von der Stadt Hannover
und dem Verein Hannover 96 ein klares Bekenntnis zu Mehrwegbechern.
Das ökologisch einwandfreie Ausschanksystem habe sich über Jahre
bewährt und müsse beibehalten werden. Mit jeder anderen Entscheidung
sorge die Stadtverwaltung Hannover für ein ökologisches Eigentor.
Ein ausführlicher Vergleich von Einweg- und Mehrwegbechern bei
Großveranstaltungen steht unter http://l.duh.de/p280314#download zum
Download bereit.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer(at)duh.de
Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de