(ots) - Der Präsident des Verbandes kommunaler
Unternehmen (VKU) und Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Ivo Gönner,
hat heute auf der Konferenz "Kommunen in der Energiewende", die die
Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) in Bonn
ausrichtet, deutlich gemacht, wie wichtig schnelle und umfassende
Reformen des Energiemarktes sind. "Der Energiemarkt befindet sich
derzeit in einer besorgniserregenden Schieflage. Die Einsatzzeiten
effizienter konventioneller Kraftwerke reduzieren sich aufgrund der
erhöhten Einspeisung von erneuerbaren Energien. Der Netzausbau läuft
schleppend, der Emissionshandel liegt am Boden und bietet keinerlei
Anreize in klimafreundliche fossile Kraftwerke zu investieren", so
Gönner. Dort sei die Lage besonders kritisch und das obwohl der Bau
und Betrieb von Gaskraftwerken politisch erwünscht sei. Gönner:
"Stadtwerke haben - auch auf Anraten der Politik - hohe Summen in
effiziente und moderne Gaskraftwerke investiert. Genau diese
Kraftwerke sind aber im derzeitigen Energiemarkt die Verlierer. Das
trifft auch die Haushalte der Kommunen."
Vor diesem Hintergrund forderte Gönner, dass der Reform des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) schnell weitere politische
Schritte folgen: "Wir brauchen bei der Förderung erneuerbarer
Energien ein Auktionsmodell mit umfassender Direktvermarktung, um die
Kosten zu bremsen. Genauso wichtig ist jedoch die Einführung von
Kapazitätsmechanismen, die Versorgungssicherheit finanziell
honorieren." Auch sei die Einbettung in den europäischen
Gesamtkontext notwendig. "Wir brauchen ein europäisches
Energiekonzept zur Fortentwicklung der europäischen Ziele für die
Reduzierung der Emissionen und den Ausbau der Erneuerbaren sowie eine
Neugestaltung eines funktionierenden Emissionshandels", so Gönner.
Abschließend machte er deutlich, dass sich der VKU konstruktiv in den
Gesetzgebungsprozess einbringen werde. Der VKU selbst hat im März
2013 ein umfassendes Gutachten für ein integriertes
Energiemarktdesign vorgelegt.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 250.000 Beschäftigten
wurden 2011 Umsatzerlöse von rund 107 Milliarden Euro erwirtschaftet
und fast 10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 45,9 Prozent in der
Strom-, 62,2 Prozent in der Erdgas-, 80,4 Prozent in der
Trinkwasser-, 63,1 Prozent in der Wärmeversorgung und 24,4 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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