(ots) - Ja, das hat schon richtig wehgetan, was vergangene
Woche im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes passierte. Von
bloßen "Nadelstichen" kann da keine Rede mehr sein. Mit der
Zuversicht, dass die Partner nun auf Verständigungskurs seien - Zeit
wäre es -, ist noch nichts gewonnen. Man wird sehen. Es gibt drei
akut beteiligte Parteien: die Bürger, die Arbeitgeber, die
Arbeitnehmervertreter. Die Bürger haben viel ertragen, dafür gebührt
ihnen Respekt und Dank. Immerhin haben sie die Gewissheit, dass sich
funktionierende Verhältnisse im öffentlichen Dienst - letztlich das
Ziel auch dieser Verhandlungen - für sie auszahlen. Verkneifen sollte
es sich der Bürger, auch wenn angesichts geschlossener Kitas und
nicht fahrender Busse der Gaul mit ihm durchgeht, ins Denk-Klischee
vom "faulen Beamten" herabzusinken. Die Arbeitnehmerseite sollte im
Auge behalten, dass angesichts sehr hoher Forderungen der Drang der
öffentlichen Hand wächst, noch mehr outzusourcen und zu
privatisieren. Damit aber wäre keinem gedient. Denn drastisch hat
sich mittlerweile gezeigt, dass Privatisierung nicht nur kein
Allheilmittel ist, sondern nicht selten sogar einen kaum erträglichen
Qualitätsverlust in der erbrachten Dienstleistung nach sich zieht.
Die öffentlichen Arbeitgeber schließlich müssen angesichts der
demografischen Entwicklung daran denken, dass auch sie nur einer von
vielen Wettbewerbern sind, die in Zukunft um die guten jungen Köpfe -
und Hände - konkurrieren. Da hilft es, ein Image als guter
Arbeitgeber in die Waagschale werfen zu können. Denn schließlich wäre
es eine Bankrotterklärung des Staates, wenn er eines Tages den
Bürgern sagen müsste:_Seht zu, wie Ihr euch dieses und jenes irgendwo
privat ergattert, wir haben niemanden mehr, der sowas kann.
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