(PresseBox) - Der vier Meter hohe, zweieinhalb Meter breite und rund 2,3 Tonnen schwere Copernicus-Sentinel-1A-Satellit ist in der Nacht von gestern auf heute mit einer Sojus-Trägerrakete vom europäischen Raumfahrtzentrum in Kourou (Französisch-Guyana) ins All gestartet. Er ist das neue Flagschiff der europäischen Erdbeobachtung. Aufgaben des Satelliten sind u. a. Hochwasserereignisse zu kartieren, Ölfilme auf den Ozeanen zu beobachten, die Eisausbreitung auf dem Meer zu erkennen und Bodenbewegungen millimetergenau zu vermessen.
Mit dem Start des ersten von insgesamt sechs Satelliten nimmt das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) seine Arbeit auf. Die Bundesregierung finanziert rund ein Drittel des Programms.Â
Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrt, Brigitte Zypries: "Das Copernicus Programm steht für leistungsfähige Raumfahrt in Europa. Der Erdbeobachtungssatellit hilft durch die Übermittlung hoher Datenmengen über Erdoberflächen bei der Bewältigung zentraler gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen. Copernicus ist auch Symbol für eine erfolgreiche Zusammenarbeit - zwischen den europäischen Mitgliedsstaaten, der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation ESA."
Das Radarsystem des neuen Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-1A ist eines der leistungsfähigsten Systeme, das jemals auf einem zivilen Satelliten eingesetzt wurde. Mit seinem in Deutschland entwickelten und gebauten Radarsensor kann Sentinel-1A wetterunabhängig bei Tag und Nacht Land- und Wasseroberflächen beobachten. Auf Sentinel-1A soll im nächsten Jahr mit Sentinel-1B ein baugleicher Zwillingssatellit folgen. Gemeinsam unterstützen die beiden Satelliten Anwendungen bei der Überwachung von Landoberflächen, der Meeresumwelt und des Schiffsverkehrs sowie den so genannten Eisdienst in nordeuropäischen und polaren Gewässern. Beide Satelliten sollen mindestens sieben Jahre Daten liefern.
Auf dem Erdbeobachtungssatelliten wird eine neue in Deutschland entwickelte Kommunikationstechnik, das Laser Communication Terminal (LCT), getestet. Das LCT ermöglicht es, sehr viel höhere Datenmengen über ein Datenrelaissystem ohne Wartezeiten zum Boden zu übertragen. Mit der Inbetriebnahme des LCT wird zunächst eine Erprobung mit dem im Juli 2013 gestarteten Datenrelais-Testsystem auf dem geostationären Satelliten Alphasat durchgeführt.Â