(ots) -
- 40,8 Prozent der Berufstätigen nutzen ihr Mobilgerät auch beruflich
- Ãœber ein Drittel der Handy-Nutzer checkt nach dem Job dienstliche
E-Mails
- Über die Hälfte der Beschäftigten wünscht sich mehr
Home-Office-Angebote
- Ein Job mit Home-Office wird insbesondere von jungen Frauen mit
Studium favorisiert
Arbeitnehmer dürfen ein Diensthandy oder einen dienstlichen Laptop
nicht von vorneherein ablehnen, wenn es für ihre Arbeit erforderlich
ist. Es ist aber rechtlich durchaus in Ordnung, die Geräte nach
Dienstschluss abzustellen. Wem von seiner Firma solche Geräte
gestellt werden, gehört oftmals zu den höheren Kadern in der
Hierarchie. Die Praxis der beruflichen Nutzung erstreckt sich aber
deutlich weiter. Viele Arbeitnehmer sind nach Feierabend telefonisch
erreichbar, checken am Wochenende ihre E-Mails oder machen ihr
Zuhause per Home-Office direkt zum Arbeitsplatz. Wer von der
durchgängigen dienstlichen Erreichbarkeit betroffen ist, wollte die
ARAG genauer wissen. Das Düsseldorfer Unternehmen befragte im Rahmen
seiner allgemeinen Markt- und Gesellschaftsforschung gemeinsam mit
dem Meinungsforschungsinstitut Emnid mehr als 1.000 Deutsche zu ihrem
Umgang mit beruflich genutzten Handys sowie der Verquickung von
Arbeit und Freizeit im Home-Office. Die Ergebnisse waren zum Teil
überraschend; denn was für die einen an Selbstausbeutung grenzt, ist
für die anderen eine Chance auf mehr Flexibilität.
Stets erreichbar - eine Frage des Alters?
Fast die Hälfte aller befragten Berufstätigen - 48,0 Prozent -
nutzt ihre Mobilgeräte nicht für dienstliche Zwecke und ist daher nur
am Arbeitsplatz für den Chef, die Kollegen und Kunden zu erreichen.
Feierabend und Wochenende gehören bei dieser Gruppe der Familie oder
der Erholung und Freizeit. Allerdings sind es immerhin 40,8 Prozent
der befragten Erwerbstätigen, die per Handy immer erreichbar sind -
auch für den Chef. Dabei bilden erstaunlicherweise nicht etwa die
sogenannten Digital Natives, also die bis 30 Jahre alten Arbeitnehmer
die Mehrheit. Der Anteil der Handy-Besitzer mit heißem Draht in die
Firma ist in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen am größten.
Das Handy schläft nie - wen stört's?
Wer seine Mobilgeräte auch beruflich nutzt, lebt nicht automatisch
in der Furcht, dieses könnte jeden Moment klingeln. So sind zum
Beispiel 14,2 Prozent der Handybesitzer nur während der Arbeitszeiten
telefonisch erreichbar und 36,0 Prozent zwar auch außerhalb der
Arbeitszeiten - allerdings nur in Notfällen. Wenn solche Einschnitte
in Feierabend, Urlaub und Freizeit die Ausnahme bleiben, werden sie
meist toleriert. Weniger als die Hälfte - 48,8 Prozent - aller
Handybesitzer gibt an, telefonisch immer erreichbar zu sein; auch
nach Feierabend und an Wochenenden. Nur selten gibt es klare
Vorgaben, wann die Mitarbeiter per Handy oder E-Mail gestört werden
dürfen. Das wird aber offenbar nicht als Belastung empfunden. Solche
Regelungen wünschen sich auch nur 9,0 Prozent der Beschäftigten; rund
die Hälfte - 49,8 Prozent - kennt solche Vorgaben nicht und vermisst
diese auch nicht. Ganz offensichtlich haben viele Mitarbeiter ein
entspanntes Verhältnis zu dienstlichen Anrufen und E-Mails nach
Feierabend oder nehmen sie zumindest unaufgeregt in Kauf.
E-Mails kennen keinen Feierabend
Kein Zweifel: E-Mails haben die Kommunikation am Arbeitsplatz um
ein Vielfaches beschleunigt - ganz besonders mit mobilen Endgeräten
wie Smartphone, Tablet oder Laptop. Damit einher geht auch die
Erwartung der ständigen Erreichbarkeit. Erstaunlich viele
Arbeitnehmer verteidigen ihre Freizeit trotz moderner
Kommunikationsmittel: Immerhin 43,1 Prozent der befragten
Mobilgerätebesitzer geben an, mit ihren Geräten keinen Zugriff auf
Firmenmails zu haben und somit nach Feierabend auch keine
dienstlichen E-Mails zu lesen. Mehr als ein Drittel, nämlich 34
Prozent, nutzt ein Smartphone und kontrolliert damit die dienstlichen
E-Mails auch an Wochenenden oder nach Feierabend. Naturgemäß zeigt
die E-Mail-Kontrolle am Arbeitsplatz via Mobilfunk keine hohen Werte:
Nur 18,4 Prozent kontrollieren so ihre dienstlichen E-Mails in der
Arbeitszeit. Warum also nicht gleich von zu Hause arbeiten?
Auf der Arbeit zu Hause, daheim im Büro - Das Home-Office
Entgegen dem europäischen Trend nimmt die Zahl der Heimarbeiter in
Deutschland derzeit wieder ab. 33,4 Prozent der befragten
Arbeitnehmer wenden sich denn auch strikt gegen das Arbeiten zu
Hause. Sie befürchten, dass die Vermischung von Arbeit und
Privatleben den Arbeitsstress letztlich noch erhöht und würden die
Kontakte zu den Kollegen schmerzlich vermissen. Über die Hälfte der
Home-Office-Gegner - 51,8 Prozent - geben an, Beruf und Privatleben
unbedingt trennen zu wollen. Bei den unter 30-jährigen Arbeitnehmern
sind es sogar 71,8 Prozent! Die Befürworter des Home-Offices -
immerhin 52,6 Prozent der Beschäftigten - schätzen hingegen
besonders, die Arbeit flexibel einteilen zu können. Darüber hinaus
ist für 40,6 Prozent der Befürworter wichtig, mit dem Home-Office
Familie und Beruf optimal unter einen Hut bringen zu können.
Junge Frauen mit hoher Schulbildung - Leistungsträgerinnen im
Home-Office
Überdurchschnittlich viele Frauen wünschen sich mehr
Möglichkeiten, zu Hause arbeiten zu können. Während 49,2 Prozent der
Home-Office-Befürworter männlich waren, fand dieses Arbeitsmodell
unter den weiblichen Beschäftigten sogar 56,4 Prozent Zuspruch.
Besonders hoch war der Zuspruch bei den unter 50-Jährigen. Und
während sich nur 29,4 Prozent der Volksschulabsolventen ohne Lehre
Heimarbeit wünschen, sind es bei Beschäftigten mit Abitur und
Akademikern 68,2 Prozent. Der typische Home-Office-Befürworter ist
also jung, weiblich und gut ausgebildet. Oder umgekehrt gesagt:
Unternehmen, die leistungsbereite junge Frauen mit profunder Bildung
und Ausbildung suchen, sollten aufs Home-Office setzen.
Ihr Ansprechpartner:
Klaus Heiermann
Generalbevollmächtigter ARAG SE
Leiter Hauptabteilung Konzernkommunikation/Marketing
Telefon: 0211 963-2219 Fax: 0211 963-2220
E-Mail: klaus.heiermann(at)arag.de www.arag.de