(ots) - Die 15 Konzerte des Brahms-Festivals der MHL nehmen
mit Titeln wie "Sehnsucht nach Klang", "Es gibt ein heimlich Sehnen"
und "Wo meine Heimat ist" verschiedene Facetten des romantischen
Schlüsselbegriffs in den Blick. In den Themenkonzerten verschiedener
Formate, darunter Sinfonik, Kammermusik, Chor- und Orgelmusik
präsentieren sich rund 150 Dozenten und Studierende gemeinsam auf der
Bühne im hauseigenen Konzertsaal an der Obertrave, in der Villa
Eschenburg sowie an drei externen Spielstätten.
Mit einem Sinfoniekonzert eröffnet das MHL-Sinfonieorchester unter
Leitung des Gastdirigenten Lothar Zagrosek am 3. Mai das Festival.
Auf dem Programm stehen die zweite Serenade von Brahms, dem Friedrich
Nietzsche die Sehnsucht "als sein Eigenstes" zuschrieb und die siebte
Sinfonie von Sibelius, sein letztes großes und formal revolutionäres
Werk, in dem der finnische Komponist seinen episch-lyrischen Tonfall
zu einem einzigen Satz verdichtete. Weiterhin sind die
Brentano-Lieder op. 68 von Strauss mit Solosopranistin und
Gesangsprofessorin Caroline Stein zu hören sowie das in einem
dröhnenden Klangraum mäandernde "Angin" für Bläserorchester und
Schlagzeug des MHL-Kompositionsprofessors Dieter Mack. Mit dem
Eröffnungskonzert geht das Brahms-Festival erstmals im Bundesland auf
Reisen: Am 5. Mai ist es in der neuen MHL-Reihe "Wir in
Schleswig-Holstein" zu Gast in der ACO-Thormannhalle auf dem Gelände
des Kunstwerks Carlshütte in Rendsburg-Büdelsdorf.
"Mit dem Thema Sehnsucht stellen wir beim diesjährigen
Brahms-Festival einen zentralen Begriff, ein Gefühl, um nicht gar zu
sagen eine wichtige, sogar epochenbestimmende künstlerische
Triebfeder in den Mittelpunkt", sagt Prof. Rico Gubler, seit Anfang
März neuer Präsident der MHL. Auf dem weiteren Programm des
Festivals, dessen Projektleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger ist,
stehen Werke von Brahms, Beethoven, Schumann, Mahler, Dvorák, Smetana
und Zeitgenössisches. Neben Werken von Cage, Holliger und Crumb sind
zwei Uraufführungen von Dieter Mack und seinem Schüler Kaspar
Querfurth zu hören. Einer der Höhepunkte ist das Konzert am 10. Mai,
das mit südamerikanischer Musik das "Fernweh" in den Mittelpunkt
rückt. Auf dem Programm stehen unter anderem die sehnsuchtsvollen
"Bachianas Brasileiras" von Villa-Lobos, argentinische Tänze von
Ginastera und Tangos von Piazolla.
Fünf der elf Kammermusikkonzerte bieten mit Moderationen einen
vertieften Einblick in musikwissenschaftliche Zusammenhänge, so das
Themenkonzert "Als sein Eigenstes: die Sehnsucht" mit Liedern und
Kammermusik von Brahms am 9. Mai, die wieder fein konzipierte Reihe
mit Studierenden in der Villa Eschenburg am 5., 7. und 9. Mai sowie
das Vortragskonzert "Nur wer die Sehnsucht kennt" am 11. Mai, das
Goethe-Gedichte in verschiedenen Vertonungen vorstellt.
"Die Stille Stunde" in St. Petri am 9. Mai sowie eine Vesper in
St. Jakobi am 10. Mai tragen dazu bei, die Spielstätten über die
Große Petersgrube hinaus zu erweitern. Das Festival beschließt mit
einem Konzert, das "Die himmlischen Freuden" in den Mittelpunkt
stellt. Ein Ensemble aus Dozenten und Studierenden stellt mit
Debussys zwischen Tag und Traum oszillierendem "Prélude à l'
à pres-midi d'un faune" und Gustav Mahlers vierter Sinfonie in einer
Fassung von Erwin Stein noch einmal das Renommee der MHL als
Kammermusikhochburg unter Beweis.
Johannes Brahms zählt zu den herausragenden Komponisten des 19.
Jahrhunderts. Ihm widmet die MHL seit 1992 jährlich ein Festival.
Ausgangspunkt war die Gründung des Brahms-Instituts 1991, mit dem der
MHL heute eine der größten Sammlungen zu Leben und Werk des
Komponisten angegliedert ist. Das Brahms-Festival, bei dem Dozenten
und Studierende gemeinsam konzertieren, ist einmalig in der deutschen
Hochschullandschaft und findet 2014 zum 23. Mal statt. Weitere Infos
unter www.mh-luebeck.de
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