(ots) - Das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen
("Spenden-Tüv") beurteilt die öffentliche Präsentation der Stiftung
Stadtgedächtnis für intransparent. Die Internet-Seite der Stiftung
vermittele den Eindruck, dass es kaum Aktivitäten gäbe. Aus den
veröffentlichten Zahlen sei bisher keine positive wirtschaftliche
Entwicklung erkennbar. Es bestehe erheblicher Rechtfertigungsdruck
und die Aufsichtsgremien seien gefragt. Das berichtet die WDR
Lokalzeit Köln in ihrer heutigen Sendung (WDR Fernsehen, 08. April
2014, 19.30 Uhr).
Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters, der im Kuratorium der
Stiftung sitzt, bestätigte dem WDR, dass er mit der Entwicklung bei
der Stiftung Stadtgedächtnis sehr unzufrieden sei. Der
Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer Dr. Stefan Lafaire habe eine
letzte Chance. Wenn er in 2014 nicht 300.000 Euro Spenden einsammele,
müsse er gehen, sagte Roters dem WDR. Noch besser sei ein
freiwilliger Rückzug von Dr. Lafaire. Dazu der Kölner OB wörtlich:
"Wenn er in sich selbst hineinhorcht und sich selbst auch fragt, ob
er sich das zutraut, dann sollte er sehr ehrlich mit sich selbst auch
umgehen, und er hätte jetzt auch eine Chance zu sagen, es ist ein
Zeitpunkt erreicht, wo ich sage, es soll ein anderer machen."
Die Stadt Köln ist mit 5 Millionen Euro bei der Stiftung
involviert. Sie stellte zwei Millionen Euro Stiftungskapital zur
Verfügung und bezahlte die Anschubfinanzierung für den Aufbau der
Stiftung in Höhe von 3 Millionen Euro. Die Stiftung hat seit ihrem
Bestehen bisher rund 250.000 Euro Geldspenden eingenommen, aber
bereits rund 1,5 Millionen Euro ausgegeben.
Die Stiftung Stadtgedächtnis war 2010 gegründet worden, um
Spendengelder für die beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs
beschädigten Archivgüter einzusammeln. Die Kosten der Restaurierung
werden auf ca. 350 Millionen Euro geschätzt. Da der Verursacher
bisher nicht festgestellt werden konnte, hat die bisher angefallenen
Kosten die Stadt Köln übernommen.
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