Die Kooperative Berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt (KoBV) für junge Menschen mit wesentlicher Behinderung ist seit Beginn des aktuellen Schuljahrs in der Ortenau aktiv. Bei einer Konferenz des KoBV-Unterstützerteams zogen rund 20 Vertreter verschiedener Ortenauer Institutionen in diesen Tagen im CJD Jugenddorf Offenburg eine erste Zwischenbilanz. Zudem standen Erfahrungsaustausch, Abstimmung sowie eine noch engere Verzahnung der Aktivitäten und Akteure im Mittelpunkt.
(firmenpresse) - Um Wege auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ebnen, lege man im CJD Jugenddorf Offenburg schon immer besonderen Wert auf die intensive und effiziente Zusammenarbeit mit Schulen, Institutionen und Unternehmen, betonte Mark Bühler, Schulleiter der CJD Jugenddorf Christophorusschule Offenburg, in seiner Begrüßung zur KoBV-Konferenz: "Kooperation hat eine lange Tradition bei uns!"
Die Kooperative Berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt für junge Menschen mit wesentlicher Behinderung ist eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme im Auftrag der Agentur für Arbeit sowie dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales.
In der Ortenau wird die KoBV durch die ASW+W gemeinnützige GmbH organisiert und realisiert. Begleitet wird der Bildungsträger durch den Integrationsfachdienst (IFD) und die CJD Jugenddorf Christophorusschule Offenburg im CJD Jugenddorf Offenburg. Die Sonderberufsschule trägt den berufsschulischen Part zur Kooperation bei.
Aufgabe der KoBV ist es, bisher getrennte sowie parallel oder nacheinander ablaufende Angebote der schulischen und beruflichen Bildung zu bündeln. Verschiedene Leistungen werden nun gleichzeitig und nebeneinander erbracht. Junge Menschen mit wesentlicher Behinderung werden über diese Kooperation qualifiziert und stabilisiert – mit dem Ziel, ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis aufzunehmen, führte Nathalie Amos, Leiterin des Bildungsbereich der Albert-Schweitzer-Werkstätten der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch e.V., im Rahmen ihres Konferenzbeitrags aus.
Die gesamte Maßnahme dauert 11 bis maximal 18 Monate. In dieser Zeit verbringen die Teilnehmer drei Tage pro Woche in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes oder in Integrationsunternehmen. Dort finden eine bedarfsgerechte berufliche Qualifizierung sowie ein individuelles Jobcoaching statt. Der Jobcoach ist Ansprechpartner für Teilnehmer, Arbeitgeber, soziales Umfeld und die Leistungsträger. Seine wesentlichen Aufgaben umfassen die Planung des betrieblichen Einsatzes, die kontinuierliche Förderplanung und das Training on the Job. Zudem übernimmt er die Krisenintervention.
Zwei Tage pro Woche besteht Berufsschulpflicht in der CJD Jugenddorf Christophorusschule Offenburg. Hier werden erforderliches Fachwissen aber auch Allgemeinbildung und soziale Kompetenzen vermittelt. Die CJD-Berufsschullehrer begleiten das Praktikum, beispielsweise durch Betriebsaufgaben und den gemeinsamer Besuch der Praktikumsstellen.
Der Integrationsfachdienst übernimmt die Netzwerkarbeit mit allen Partnern, akquiriert Praktikumsplätze und führt Auswertungsgespräche in den Betrieben, gemeinsam mit dem Jobcoach. Auch die Beratung zur gesetzlichen Betreuung und zum Schwerbehinderten-Ausweis sowie die weitere Information der Arbeitgeber werden vom IFD geleistet.
Im Rahmen der Konferenz im CJD Jugenddorf Offenburg wurde der Verlauf der KoBV 2013/2014 diskutiert. Dabei verdeutlichen zahlreiche Teilnehmer-Biographien die ersten Erfolge der noch jungen Maßnahme. So verfügen mittlerweile fünf junge Menschen mit einem Grad der Behinderung zwischen 60 und 100 über eine Einstellungsperspektive oder gar eine Einstellungszusage. Beim Ausblick auf die KoBV-Periode ab September 2014 zeigte sich, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt sechs Teilnehmer für die Maßnahme gemeldet sind. Diese können durchweg einen stabilen Praktikumsplatz aufweisen.
Das CJD bietet jährlich 155.000 jungen und erwachsenen Menschen Orientierung und Zukunftschancen. Sie werden von 9.500 hauptamtlichen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden an über 150 Standorten gefördert, begleitet und ausgebildet. Grundlage ist das christliche Menschenbild mit der Vision "Keiner darf verloren gehen!"
Das CJD Jugenddorf Offenburg ist seit 1983 als Bildungsträger in der Ortenau aktiv. Rund 200 Mitarbeiter begleiten und unterstützen Jugendliche und junge Erwachsene aus der Region, aus Baden-Württemberg und dem ganzen Bundesgebiet auf dem Weg einer erfolgreichen beruflichen und sozialen Integration. In den 30 Jahren seit der Gründung haben bereits 2.500 junge Menschen ihre Ausbildung in einem von 25 anerkannten Ausbildungsberufen erfolgreich absolviert. Weitere 2.500 Teilnehmer konnten sich in verschiedenen Bildungsmaßnahmen auf die Anforderungen des Berufslebens vorbereiten.
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