(ots) - Die abschlagsfreie "Rente mit 63" wird
voraussichtlich in 80 Prozent der mittelständischen Betriebe in
Anspruch genommen. In rund jedem fünften Unternehmen könnten sogar
mehr als zehn Prozent der Belegschaft früher als erwartet in den
Ruhestand gehen.Damit dürfte sich der Fachkräftemangel in den
kommenden Jahren weiter zuspitzen, wie aus der Studie "Personaltrends
im deutschen Mittelstand 2014" der Baumann Unternehmensberatung
hervor geht. Schon heute führen Engpässe auf dem Arbeitsmarkt zu
Umsatzeinbußen: Jedes zehnte Unternehmen musste bereits Aufträge
ablehnen, weil das Personal fehlt. Für die Zukunft erwartet jeder
vierte Mittelständler, nicht mehr genügend qualifizierte Mitarbeiter
zur Bearbeitung aller Kundenanfragen zu haben - im Maschinen- und
Anlagenbau befürchtet dies sogar jedes dritte Unternehmen.
Gegenwärtig berichten gut 50 Prozent der 201 befragten
mittelständischen Betriebe über Schwierigkeiten bei der Besetzung
freier Stellen, mittelfristig rechnen über 70 Prozent mit Problemen.
Auch der Baumann-Personal-Index (BPI) zur Personalsituation in
deutschen Unternehmen deutet mit einem Wert von minus 25,1 Punkten
auf eine Verschlechterung der Lage hin. Der Indexwert ist das
geometrische Mittel aus aktueller Lagebeurteilung und der
Einschätzung der künftigen Personalsituation. Für den erstmals in der
Studie ermittelten BPI werden positive und negative Einschätzungen
der mittelständischen Betriebe saldiert.
Vor allem Spezialisten fehlen
Sorgen bereitet den Mittelständlern vor allem der Mangel an
Spezialisten, beispielsweise Ingenieuren und Technikern, es fehlen
aber auch Facharbeiter in Metall- und Elektroberufen. Von den
Unternehmen, die heute schon Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung
haben, finden 90 Prozent nur schwer Fachkräfte, während gut jedes
zweite Unternehmen Probleme bei der Besetzung vakanter
Führungspositionen hat. In der Vorausschau gehen von den
Mittelständlern mit Personalproblemen sogar 96 Prozent von Engpässen
im Fachkräftebereich aus. Vergleichsweise entspannt bleibt die
Situation auf Ebene der angelernten Kräfte. Künftig rechnen nur acht
Prozent der Betriebe mit einem Mangel an Hilfsarbeitern.
"Die Umfrageergebnisse sind Beleg für einen enormen
Weiterbildungs- und Qualifizierungsbedarf. Es fehlt nicht an
Arbeitskräften generell, sondern an den passend ausgebildeten. Es ist
höchste Zeit gegenzusteuern: Unternehmen sollten alles dafür tun, um
qualifizierte Mitarbeiter länger im Betrieb zu halten und weniger
qualifizierte konsequent zu Fachkräften weiterzubilden", betont Dr.
Michael Faller, Geschäftsführer der Baumann Unternehmensberatung.
Aktuell berichten 54 Prozent der Unternehmen über Besetzungsprobleme,
weil Bewerber nicht gut genug für die Aufgaben im Betrieb
qualifiziert sind.
IT-Branche besonders stark betroffen
Während gegenwärtig die meisten Mittelständler mit
Personalengpässen in der Automobilbranche (68 Prozent) tätig sind,
zeichnet sich eine Schwerpunktverlagerung ab: Für die kommenden
Jahren fürchten vor allem Unternehmen aus der IT- und
Telekommunikationsbrancheeinen Fach- und Führungskräftemangel (85
Prozent). Auch im Finanzsektor werden die Besetzungsprobleme
voraussichtlich zunehmen. Während heute erst knapp jeder dritte
Mittelständler in der Branche über Personalmangel klagt, gehen 60
Prozent davon aus, in wenigen Jahren mit dem Problem konfrontiert zu
sein.
An der Studie beteiligten sich 201 mittelständische Unternehmen
aus den Branchen Anlagen- und Maschinenbau, Finanzdienstleistungen,
Automobil, Transport und Verkehr sowie der IT- und
Telekommunikationsbranche. Knapp 40 Prozent der Befragten
beschäftigen mehr als 1.000 Mitarbeiter. Die telefonische Befragung
wurde vom Institut für Marktforschung teleResearch durchgeführt.
Ãœber die Baumann AG:
Die Baumann Unternehmensberatung ist seit mehr als 35 Jahren eine
der führenden deutschen Unternehmensberatungen im Executive Search.
Mit einer Beratungsexpertise aus über 25.000 Mandaten und einer
ganzheitlichen Suchstrategie unterstützt das Unternehmen mit dem
bekannten Telefonhörer-Logo mittelständische Unternehmen, Konzerne
und öffentlich-rechtliche Organisationen bei der Besetzung von
Top-Führungs- sowie Spezialistenpositionen im In- und Ausland. Neben
dem Executive Search begleitet Baumann Klienten als
Full-Service-Beratung auch im Bereich der Talent- und
Führungskräftebeurteilung und -entwicklung. Baumann verbindet
ausgewiesene HR-Kompetenz mit jahrzehntelanger Erfahrung in den
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