(ots) - Zu dem Frühjahrsgutachten der führenden deutschen
Wirtschaftsforschungsinstitute erklärt Mario Ohoven, Präsident des
Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW):
"Der deutschen Wirtschaft geht es gut - noch. Die Bundesregierung
muss jetzt die Weichen für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit
Deutschlands stellen. Der unternehmerische Mittelstand fordert einen
wirtschaftspolitischen Kurswechsel: Die Rente mit 63 und der
flächendeckende Mindestlohn ab 18 Jahren belasten Betriebe und
Beitragszahler und gehen in die völlig falsche Richtung.
Zur Fachkräftesicherung sollte die Altersgrenze beim Mindestlohn
von 18 auf 23 Jahre angehoben werden. Jugendliche werden so nicht
mehr dazu verleitet, zugunsten besserer Verdienstmöglichkeiten auf
eine Ausbildung zu verzichten. Das gilt insbesondere für Jugendliche
aus sozial schwächer gestellten Familien und für junge Menschen mit
Migrationshintergrund. Zudem berücksichtigt ein flächendeckend
einheitlicher Mindestlohn nicht die starken regionalen Unterschiede
der Wirtschaftskraft von Unternehmen.
Die Rente mit 63 stellt eine Einladung an ältere Arbeitnehmer zur
Frühverrentung dar. Das verschärft den Fachkräftemangel im
Mittelstand. Der Griff in die Rentenkasse belastet die sozialen
Sicherungssysteme mit 230 Milliarden Euro bis 2030 zusätzlich und
gefährdet bis zu 900.000 Arbeitsplätze. Die Erhöhung der
Lohnzusatzkosten schwächt zudem die internationale
Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Frühverrentung kann nicht
die Antwort auf den demographischen Wandel sein. Vielmehr müssen wir
über Instrumente wie Flexirente und Lebenszeit-Arbeitskonten
nachdenken."
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Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW)
Eberhard Vogt
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