(ots) - Anlässlich der für kommenden Sonntag in Berlin
geplanten Veröffentlichung des dritten Teilberichts des Weltklimarats
IPCC fordert der NABU von der Bundesregierung und der internationalen
Staatengemeinschaft ein entschlosseneres Handeln gegen die
Erderwärmung. "Der Countdown, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu
begrenzen, läuft", warnte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die nächsten
15 Jahre müssen laut IPCC genutzt werden, den Schwenk hin zu einer
CO2-armen Wirtschaft zu vollziehen. Ansonsten drohe ein noch höherer
Temperaturanstieg mit unabsehbaren Folgen.
Aus NABU-Sicht kann das Ruder nur herumgerissen werden, wenn die
Menschheit und allen voran die Industriestaaten ihren Hunger nach
Energie und Rohstoffen bändigen. "Wir haben es in der Hand, unsere
Infrastruktur bereits heute an die Bedürfnisse von morgen
anzupassen", sagte Tschimpke. Durch bedarfsgerechte Investitionen in
den Klimaschutz, bei denen erneuerbare Energien und ein geringerer
Ressourcenverbrauch im Mittelpunkt stehen, sänken zudem die
Anpassungskosten an den Klimawandel. "Der Einsatz von
Risikotechnologien zur Rettung des Klimas, wie Atomkraft,
Geo-Engineering oder die Abscheidung und unterirdische Lagerung von
CO2 (CCS) sollte von vornherein durch konsequenten und
naturverträglichen Klimaschutz ausgeschlossen werden."
Der IPCC sieht hingegen große Klimaschutzpotenziale in der
Stadtentwicklung. Auch der NABU sieht große Potentiale im aktiven
Stadtnaturschutz, da dies angesichts der weltweiten Verstädterung
immer bedeutender werde. "Gerade in Städten bietet die Natur
zahlreiche Klimaschutzfunktionen", sagte NABU-Klimaexpertin Tina
Mieritz. So sorge urbanes Grün für Abkühlung in Ballungszentren,
begünstige die Frischluftentstehung und reduziere den Hitzestress im
Sommer, während es bei Starkniederschlägen dazu beitrage, Regenwasser
zurückzuhalten und wieder zu verdunsten.
Aus NABU-Sicht zeigt der IPCC-Bericht unmissverständlich, dass
sich die Länder einigen müssen, mit welchen politischen,
technologischen und wirtschaftlichen Maßnahmen dem Klimawandel
begegnet werden soll. Daher müssten gerade von Deutschland und der EU
neue Impulse für ein weltweit geltendes Weltklimaabkommen ausgehen.
Dieses soll 2014 im peruanischen Lima auf den Weg gebracht und 2015
in Paris beschlossen werden. Sollte der Umschwung in den kommenden 15
Jahren zu einer klimafreundlichen Wirtschaft nicht gelingen, sei die
Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad so gut wie aussichtslos, so
Mieritz.
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