(ots) - Greenpeace-Atomexperte: Kernenergie in Japan
immer noch nicht sicher
Nach Ausstieg aus Atomausstieg - Linke: Gabriel als
Energiewende-Botschafter schicken
Osnabrück.- Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital schließt aus, dass
die Kernenergie in Japan drei Jahre nach der Katastrophe von
Fukushima sicherer geworden ist. Im Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" sagte er: "Aufgrund der ständigen Erdbebengefahr
ist es nicht möglich, ein Atomkraftwerk in Japan sicher zu
betreiben." Am Freitag war bekannt geworden, dass Japan den Ausstieg
aus dem Atomausstieg plant.
Smital verwies darauf, dass das Land nach Abschalten sämtlicher
Reaktoren seit September gänzlich ohne Atomstrom ausgekommen sei.
"Japan hat gezeigt, dass es auch ohne Atomstrom geht.
Versorgungslücken oder Blackouts waren seit September kein einziges
Mal Thema."
Unterdessen forderte die Linke nach der Rückkehr Japans zur
Kernenergie die Bundesregierung auf, Wirtschaftsminister Sigmar
Gabriel (SPD) als Botschafter der Energiewende nach Japan zu
schicken. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Caren
Ley, Atomexpertin der Linken-Bundestagsfraktion: "Vielleicht sollte
der Genosse der Bosse nach Tokio fahren und zur Abwechslung für die
Energiewende werben, anstatt sie als Gefahr für die Industrie
schlechtzureden."
Die Atom-Entscheidung der japanischen Regierung bezeichnete die
Partei-Vizechefin als "schweren Fehler". Das Beispiel Japan lehre
aber, "dass jede Energiewende sozial abgefedert werden muss."
Deutschland brauche einen Sozialplan für die Energiewende, sagte Ley
der "Neuen OZ" und erneuerte die Forderungen ihrer Partei nach einer
Senkung der Stromsteuer, Aufbau einer staatlichen Strompreisaufsicht
und Abschaffung von Industrierabatten.
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