(ots) - Für 79 Prozent der Verbraucher ist es wichtig,
dass Legehennen und Geflügel nicht mit gentechnisch veränderten
Pflanzen gefüttert werden. Das ergab eine von Greenpeace beauftragte
Umfrage des Forsa-Instituts. Trotzdem setzt die Geflügelwirtschaft
auf Gen-Soja im Tierfutter. Aus diesem Grund sind
Greenpeace-Aktivisten heute in 33 Städten bundesweit unterwegs und
sprühen bunte Ostereier mit Sprühkreide vor Lidl-Märkten auf den
Boden. Denn mit Gentechnik produzierte Lidl-Eier können schon zu
Ostern auf dem Tisch der Verbraucher landen. Zudem informieren die
Aktivisten mit Aufstellern und Flyern über den möglichen Einsatz von
Gentechnik bei Geflügelfleisch und Eiern von Lidl. "Die Wünsche der
Verbraucher sind eindeutig, doch der Handel ignoriert diese
schlichtweg. Lidl, Aldi und Co müssen jetzt handeln und ihre Produkte
frei von Gentechnik halten", sagt Stephanie Töwe,
Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace.
Verbraucher wollen klare Kennzeichnung
Auf die Frage, ob Geflügelfleisch und Eier, die mit Gen-Futter
produziert wurden, gekennzeichnet werden sollten, antworteten 93
Prozent mit ja. Die große Mehrheit der Befragten ist nach eigenen
Angaben auch bereit, mehr Geld für Geflügel und Eier auszugeben, wenn
sichergestellt wäre, dass sie ohne Futter aus gentechnisch
veränderten Pflanzen hergestellt wurde. 80 Prozent würden mehr als
zehn Cent zusätzlich für ein gentechnikfreies Hähnchen ausgeben. 85
Prozent der Befragten würden mehr als einen Cent mehr für ein Ei
ausgeben, wenn dies ohne Gentechnik produziert wird. Mit diesen
Mehrkosten, die die Verbraucher tragen würden, ist eine
gentechnikfreie Produktion problemlos möglich. Befragt wurden 1001
Personen am 9. und 10. April 2014. Der Zentralverband der deutschen
Geflügelwirtschaft hatte im Februar angekündigt, wieder
genmanipuliertes Soja zur Fütterung von Hühnern einzusetzen.
Angeblich stünde nicht mehr ausreichend gentechnikfreie Soja zur
Verfügung. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Im Vergleich zur
Vorsaison gibt es nach Angaben des brasilianischen Verbandes der
Produzenten gentechnikfreier Soja (Abrange) zehn Prozent mehr
gentechnikfreie Soja. "Den Verbrauchern wird ohne Not Gentechnik
indirekt und unbemerkt über Eier, Fleisch und Milch ins Essen
geschummelt, ohne dass die Produkte gekennzeichnet sind", so Töwe.
Gentechnik in der Landwirtschaft ist mit einem hohen Einsatz von
giftigen Spritzmitteln verbunden und steht für eine industrialisierte
Landwirtschaft, die auf großflächige Monokulturen setzt, die
Artenvielfalt zerstört und Böden und Wasser schädigt. Greenpeace
fordert eine nachhaltige, ressourcenschonende Landwirtschaft und
gesunde Lebensmittel für alle.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Landwirtschafts-Expertin
Stephanie Töwe, Tel. 0171 - 878 08 38, oder Pressesprecher Matthias
Stelte, Tel. 0151 - 649 312 77. Fotos von der Aktion erhalten Sie
unter Tel. 0151 - 140 768 19. Die komplette Umfrage finden Sie hier:
http://gpurl.de/genfutter
Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse(at)greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de.