(ots) - Wiederholt sich im Osten der Ukraine demnächst, was
sich auf der Krim abgespielt hat? Wenn ja, würde das das Ende eine
Epoche markieren, in der sich Europa in atemberaubender
Geschwindigkeit von einem gespaltenen Kontinent zu einem
selbstbewussten Teil der Welt entwickeln konnte, weil ihm nicht mehr
die Vernichtung durch einen dritten Weltkrieg drohte. Möglich wurde
das, weil die Sehnsucht der Menschen in Russland nach
Selbstbestimmung in Freiheit und jawohl auch nach Wohlstand stärker
war als jede Ideologie. Keineswegs mit untergegangen ist aber bis
heute ihr Selbstverständnis als Weltmacht. Sie erwarten deshalb
Respekt und die Berücksichtigung ihrer Interessen. Stattdessen sehen
sie sich seit fast 25 Jahren an den politischen Rand gedrängt. Sie
werden - aus ihrer Sicht - nicht gefragt, nicht eingebunden,
missachtet, schlicht übersehen. Und das ist keineswegs nur die
Sichtweise ehemaliger kommunistischer Kader und KGBler, wie Putin
einer ist. Wer also glaubt, er handele in Bezug auf die Ukraine fern
derer, die er regiert, der irrt. Und deshalb wird es eine Lösung ohne
Zustimmung Russlands nicht geben. Dazu wird es aber nicht kommen,
solange man Putin nicht einlädt, relevanter Teil der Lösung zu werden
und stattdessen die Faust auf den Tisch legt. Internationale
Isolierung und Wirtschaftssanktionen funktionieren nicht einmal gegen
Staaten aus der dritten Reihe. Und die sind als Absatzmarkt und
Lieferant von Rohstoffen und Energie nicht annähernd so attraktiv wie
Russland. Nein: Soll die Ukraine eine selbstbestimmte Zukunft haben -
und das geht nur, wenn das friedliche Miteinander in Europa nicht
gestört wird, muss man Putin ins Boot holen und auffordern
mitzurudern.
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