(ots) - Lange ist es her, dass Iris Berben (63) für eine
Komödie vor der Kamera stand: Mitte der 1980-er Jahre an der Seite
von Dieter Krebs für "Sketchup". Mit dem Film "Miss Sixty" kommt am
24. April 2014 wieder mal ein "lustiger Film" mit ihr in die Kinos,
in dem Berben eine Rentnerin spielt, die noch mal schwanger werden
möchte.
Beim Lunch-Termin in Berlin sprach MADAME-Chefredakteurin Petra
Winter mit der Schauspielerin über Komik und Tragik des Älterwerdens,
über ein Leben in Treue zu sich selbst und Akte gewollter
Disziplinlosigkeit. In "Miss Sixty" dreht sich alles ums Älterwerden
oder auch um "Age doesn't matter", dazu meint Iris Berben: "(...) was
stimmt, ist, dass wir heute mit dem Altern anders umgehen. Frauen
können - ohne sich lächerlich zu machen - einen anderen Kleidungsstil
haben als früher."
Hasst sie es, auf ihr Alter angesprochen zu werden? "Ich altere
öffentlich, andere nehmen daran teil. Ich würde souveräner damit
umgehen, wenn man mich nicht ständig darauf ansprechen würde." Und
macht ihr das Älterwerden Angst? "Ja. (...) Man wünscht sich, den
sichtbaren Alterungsprozess aufzuhalten. Aber eines Tages lässt man
es einfach zu."
Auf Wortschöpfungen wie "Best Ager" und Sätze wie "die sieht für
ihr Alter noch gut aus" reagier Berben so: "Das bringt mich zur
Weißglut! Was soll denn so ein Satz bedeuten? Dass man im Alter nicht
mehr vorhanden ist? Es ist schrecklich in einem Geschäft was
anzuprobiern und dann kommt eine dieser jungen Verkäuferinnen und
sagt: 'Das können Sie aber noch tragen.' Da möchte ich schreien!" Was
ihr hingegen mit dem Älterwerden Freude bereite, ist, dass sie sich
der Narrenfreiheit wieder annähere: "Die Neugier, die Unbändigkeit,
die Haltung einer 18-Jährigen: Was habe ich zu verlieren? Das kann
ich auch nur sagen, weil ich auf eine Menge zurückblicke, weil ich
weniger Kompromisse machen muss."
Auch zum kritischen Thema, ob Männer anders altern als Frauen, hat
Iris Berben eine eindeutige Meinung: "Da können wir noch so klug,
witzig und erfolgreich sein. Bei Männern geht das Älterwerden immer
mit dem Klischee einher: Älter gleich interessanter." Iris Berben
lebt seit sieben Jahren mit dem zehn Jahre jüngeren Heiko Kiesow
zusammen: "Ein Mann kann gar nicht zu alt sein für eine junge Frau.
Aber es hat sich noch nicht rumgesprochen, dass es auch umgekehrt so
sein könnte."
Berbens Kinofigur will mit 60 noch ein Baby bekommen. Die reale
Iris Berben brachte mit 21 Jahren Sohn Oliver in München zur Welt und
hat seitdem immer selbst für sich und ihren Sohn gesorgt, hat Kind
und Karriere gleichzeitig gehabt. Die heutige Situation von Frauen
ärgert sie: "Dass Frauen sich die Frage stellen: 'Will ich denn auf
meinen Mann angewiesen sein?', ist ungeheuerlich. In welcher
Gesellschaft leben wir eigentlich, dass wir uns darüber Gedanken
machen müssen? Der Mann macht trotz Kinder nahtlos weiter Karriere,
die Frau nicht..." Am schlimmsten sei aber die Kritik von Frauen
untereinander: "Wenn du Karriere machst, bist du eine Karrierehexe,
wenn du beim Kind bleibst, bist du das Hausmütterchen." An ihrer
neuen Kino-Rolle mochte Iris Berben insbesondere den trockenen,
leicht düsteren Humor - aber auch den einen oder anderen eigenen
Characterzug: "(...) was auch toll war: Ich konnte die ganze Zeit
rauchen. Die schönen Dinge im Leben, die mache ich auch heute noch.
Ich suche mir schon immer wieder Gelegenheiten, um eine große
Disziplinlosigkeit zu üben".
Mehr über Iris Berben gibt es unter der Rubrik "Lunch mit..." in
der aktuellen MADAME (EVT: 16.04.2014). Die Zitate sind, auch
auszugsweise, nur bei Nennung der Quelle "MADAME" zur
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Hintergrundinformation Madame Verlag:
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erfolgte zum einen die Gründung der Madame Verlag GmbH als
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