(ots) - Syrische Flüchtlinge in Jordanien kämpfen
zunehmend mit mangelndem Wohnraum, hohen Schulden, steigenden
Lebenshaltungskosten und verpassten Bildungschancen. Zu diesem
Ergebnis kommt eine Umfrage der Hilfsorganisation CARE, die in vier
jordanischen Städten bei Flüchtlingen und in Gastgemeinden
durchgeführt wurde. CARE befragte Haushalte, in denen insgesamt 2.200
syrische Flüchtlinge wohnen. 90 Prozent der Befragten gaben an, bei
Verwandten, Vermietern, Ladenbesitzern und Nachbarn in der Schuld zu
stehen.
"Drei Jahre nach Beginn der Syrienkrise verschlechtert sich die
Situation für Flüchtlingsfamilien zusehends", mahnt
CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel. "Familien flohen vor Monaten
oder Jahren, ihre finanziellen Rücklagen sind inzwischen
aufgebraucht." Neben der Verschuldung nannten die Flüchtlinge
informelle Arbeit, den Verkauf von Wertsachen, Aushilfstätigkeiten
ihrer schulpflichtigen Kinder sowie die Unterstützung von
Hilfsorganisationen und Nachbarn als ihre Einkommensquellen.
Durchschnittlich müssen Familien knapp 200 Euro pro Monat für
Miete ausgeben, ihre gesamten Lebenshaltungskosten liegen bei 300
Euro monatlich. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen leben mehr
als 80 Prozent der Flüchtlinge in Jordanien in Städten oder am
Stadtrand, oft in baufälligen Wohnungen, Zeltsiedlungen oder
Notunterkünften. Im Durchschnitt lebten in den von CARE befragten
Haushalten sechs Personen in einer Wohnung, in einigen Fällen teilten
sich 28 Familienmitglieder den engen Wohnraum.
Hilfsorganisationen wie CARE verteilen Bargeld, aber dies kann nur
zu einem geringen Teil die anfallenden Kosten decken. "Jeder
medizinische Notfall, jede Mietpreiserhöhung, jede zusätzliche
Ausgabe bringt die Familien an ihr Existenzminimum", mahnt Zentel.
Besondere Sorgen bereitet CARE die Situation von Frauen und Mädchen:
"Unsere Umfrage zeigte, dass 36 Prozent der Haushalte von Frauen
geführt werden. Sie mussten ihre Männer verletzt oder verstorben in
Syrien zurücklassen und sind nun für ihre älteren Verwandten und
Kinder alleine verantwortlich", so der CARE-Generalsekretär. Jede
fünfte Frau in der befragten Gruppe ist schwanger, 40 Prozent der
Frauen berichten, dass sie medizinische Hilfe benötigen. 38 Prozent
der Flüchtlingsmädchen können nicht in die Schule gehen und verpassen
damit wertvolle Bildungschancen.
Die vollständige Studie und wichtigste Ergebnisse in einer
Infografik finden sich zum Download unter www.care.de
CARE ruft zu Spenden auf:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V. Spendenkonto 4 40 40 Sparkasse
KölnBonn, BLZ 370 50 198 Stichwort: Nothilfe syrische Flüchtlinge
www.care.de/spenden
Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft e.V. ruft zu Spenden auf:
Spendenkonto: 10 20 30 Bank für Sozialwirtschaft, Köln BLZ 370 205 00
Stichwort: Flüchtlinge Syrien/Nahost
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke(at)care.de