PresseKat - Neue OZ: Interview mit Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks

Neue OZ: Interview mit Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks

ID: 1048919

(ots) - Handwerkspräsident Wollseifer: Arbeitsministerin
Nahles wälzt bei Rente mit 63 Verantwortung auf Betriebe ab

Pläne zur Kostenbeteiligung der Arbeitgeber verurteilt - "Große
Koalition macht Geschenke auf Kosten Dritter"

Osnabrück.- Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vorgeworfen, die
Verantwortung für ihre verfehlte Rentenpolitik auf die Betriebe
abzuwälzen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) lehnte Präsident Hans Peter Wollseifer die Pläne von Nahles
ab, mit einer Erstattungspflicht für die Arbeitgeber einer
Frühverrentung mit 61 den Riegel vorzuschieben. "Wer die Schleusen
öffnet, muss sich selbst der Flut entgegenstellen", kritisierte der
Handwerkspräsident.

Die bisherige Diskussion zeige, dass die Große Koalition sich mit
dem Rentenpaket überhebe. Nahles hatte angekündigt, "Deals" zu
verhindern. Vorzeitig mit 61 auszuscheiden, sei für Arbeitnehmer nur
dann eine Option, wenn der Arbeitgeber die finanziellen Nachteile der
zweijährigen Arbeitslosigkeit ausgleiche. Durch eine
Erstattungspflicht will die Ministerin dies verhindern. Dabei gehe es
im Durchschnitt um 30 000 Euro. Wollseifer verurteilte das
Rentenpaket insgesamt als "ein Geschenk auf Kosten Dritter". Die
Ausgaben in Milliardenhöhe für die Frühverrentung und die Mütterrente
würden auf die Beitragszahler abgewälzt, trieben die Kosten für die
Arbeitgeber in die Höhe und schmälerten die Löhne wie auch die
aktuellen Rentenzahlungen.
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Handwerk: Familienministerin macht Politik mit dem Rechenschieber

"Vorstoß für 32-Stunden-Woche überfordert Familienbetriebe" -
Protestbrief an Schwesig

Osnabrück. Das Handwerk wehrt sich gegen Pläne von




Bundefamilienministerin Manuela Schwesig (SPD), die 32-Stunden-Woche
für Väter und Mütter einzuführen. In einem Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) kritisierte Handwerkspräsident Hans
Peter Wollseifer, Schwesigs Vorstoß sei nicht zu Ende gedacht. Mit
dem Rechenschieber lasse sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
nicht herstellen.

Kleine Familienbetriebe seien damit überfordert, derart starre
Vorgaben zu organisieren. "Es darf sich nicht jedes Ministerium eine
zusätzliche Belastung ausdenken", fügte Wollseifer hinzu. In einem
Brief an die Ministerin warnte er ferner davor, die Ãœbertragung von
Elternzeit von bis zu zwei Jahren über das dritte Lebensjahr hinaus
zu ermöglichen. "Das darf kein Anspruch werden", kritisierte der
Handwerkspräsident diesen " Eingriff in die Personalhoheit".

Nach Angaben von Wollseifer setzen sich Frauen im Handwerk immer
stärker durch. Mehr als jede fünfte Meisterprüfung werde von einer
Frau abgelegt. Auch jeder vierte Auszubildende sei weiblich. Auch
bisher von Männern dominierte Berufe würden von Frauen erobert. "Das
Konditorhandwerk ist ein Beispiel. Hier sind mittlerweile drei
Viertel der Ausbildenden Frauen", sagte der Präsident des
Zentralverbands des Deutschen Handwerks. In den Gesundheitsberufen
wie Hörgeräteakustik oder Augenoptik sehe es ähnlich aus.



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Datum: 19.04.2014 - 07:00 Uhr
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