(ots) - Wer nach Griechenland schaut und sich mit den
Griechen freut, dass ihr Staat im vergangenen Jahr mehr Geld
eingenommen als ausgegeben hat, ist ein netter Kerl, aber er hat von
Wirtschaft keinen blassen Schimmer. Denn die 1,5 Milliarden Euro, die
Ende 2013 unter dem Strich mit schwarzer Tinte geschrieben wurden,
sind schlicht und einfach Augenwischerei, weil vor allem die
gewaltige Zinslast außen vorgelassen wird. Eine Augenwischerei
allerdings, die von der EU ausdrücklich gebilligt wird, weil die 1,5
Milliarden die Rechtfertigung dafür sind, dass man Athen weiter unter
die Arme greifen will. Und das, obwohl unter der Akropolis nach wie
vor offenbar sorglos auf Pump gelebt wird. Doch seien wir nicht
ungerecht: In Griechenland bemüht man sich immerhin, was von anderen
Gegenden Europas nicht gesagt werden kann. Ein Blick nach Westen über
die Adria genügt, um zu wissen, dass die Griechen mit ihrem
klitzekleinen Anteil an der Wirtschaftsleistung Europas doch gar
nicht das Problem der EU sind. Es sind vor allem die Italiener, die
auf dem Papier zumindest drittstärkste Volkswirtschaft des
Kontinents. Zwischen den Alpen und Sizilien muss mittlerweile jeder
Dritte seine Verwandten um Hilfe bitten, um täglich über die Runden
zukommen. Eine ganze Generation wird zum Bittsteller bei Mama und
Papa, Oma und Opa, weil das Land unter beispielloser Bürokratie,
Korruption und zum Teil völlig uneinsichtigen Gewerkschaften
erstickt. An bella Italia ist nichts mehr "bella" und das Schlimme
ist, dass niemand weiß, wie man es wieder "bella" macht. - Am
wenigsten die, die in bella Italia leben.
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