(ots) - Bauindustrie wirft Bund und Ländern "Feigheit"
in Debatte um marode Straßen vor
"An Maut für Lkw und Pkw geht kein Weg vorbei" -
Hauptgeschäftsführer Knipper: Jedes Jahr des Nichtstuns steigert die
Reparaturkosten
Osnabrück.- Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie hat Bund
und Ländern "Feigheit" in der Debatte um Maut und marode Straßen
vorgeworfen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) erklärte Hauptgeschäftsführer Michael Knipper, an der
Straßennutzungsgebühr für Lkw und Pkw gehe kein Weg vorbei. Er
forderte die Politik auf, sich nicht länger um Entscheidungen
herumzudrücken und die Diskussionen um immer neue Finanzmodelle
einzustellen. Dafür sei die Lage viel zu ernst. "Zeit ist Geld. Das
gilt auch bei der Reparatur von Deutschlands verfallender
Infrastruktur", sagte Knipper weiter. Jedes "Jahr des Nichtstuns"
verteure die Kosten der Instandsetzung um circa drei Prozent. Allein
im Bundesfernstraßenbau treibe dies die jährlichen Investitionen um
150 bis 200 Millionen Euro in die Höhe. Knipper geht davon aus, dass
der Vorstoß des Kieler Ministerpräsidenten Torsten Albig (SPD) für
einen Autofahrer-Soli zu Recht verschwinden werde. Albig habe den
alarmierenden Zustand deutscher Straßen und Brücken richtig
beschrieben, ziehe aber den falschen Schluss und werde sich nicht
durchsetzen, erklärte der Hauptgeschäftsführer. Die Politik müsse
ehrlich und professionell eingestehen, dass angesichts der
Verschwendung von Haushaltsmitteln für soziale Wohltaten die Maut für
Lkw und Pkw die einzige Lösung sei.
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