(ots) - Der Winter war mild, die Natur ist in diesem
FrĂŒhling schon besonders weit. Deshalb haben viele Wildtiere bereits
Nachwuchs. Was tun, wenn man beim Wochenendspaziergang plötzlich auf
vermeintliche Tier-Waisen stöĂt? "Wer glaubt, ein hilfloses Jungtier
aufzunehmen, um es zu 'retten', kann viel falsch machen", warnt Eva
Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. Sie rÀt:
"Finger weg von jungen Wilden! Falsch verstandene Tierliebe richtet
meist Schaden an, statt zu helfen", sagt sie. "Denn die wenigsten
Jungtiere, die jetzt im FrĂŒhling gefunden werden, sind richtige
NotfÀlle."
Jungvögel landen hÀufig nach dem ersten Flugversuch piepsend auf
dem Boden. Sie sind FlugschĂŒler, aber in der Regel keine
Vogel-Waisen. Meist kĂŒmmern sich die Vogel-Eltern um den
Bruchpiloten. "Wer Jungvögel mit nach Hause nimmt, muss sich auf
einen Fulltime-Job einstellen und braucht einen Vorrat an Insekten,
um das Findelkind zu fĂŒttern", erklĂ€rt Goris. "FĂŒr andere Dinge
bleibt menschlichen Vogeleltern dann wenig Zeit, denn Jungvögel
wollen alle 30 Minuten fressen - und zwar vom frĂŒhen Morgen bis zum
spÀten Abend." Am besten ist es, Jungvögel, die auf dem Boden hocken,
zu beobachten und Nachbars Katze auf Abstand zu halten. Nackte
Jungvögel kann man bedenkenlos ins Nest zurĂŒcksetzen - wenn es
erreichbar ist! Denn Vogeleltern stören sich nicht an menschlichem
Geruch.
Auch Junghasen werden hÀufig als vermeintliche Waisen eingesammelt
und mitgenommen. Das kann das Todesurteil fĂŒr den Hasennachwuchs
sein. Junghasen verharren zu ihrem eigenen Schutz regungslos und
einsam auf dem Ackerboden. Doch die HĂ€sin hat ihren Nachwuchs nicht
verlassen! Sie schĂŒtzt die Kleinen durch ihre Abwesenheit vor
Fressfeinden wie FĂŒchse und Greifvögeln und kommt erst in der
Dunkelheit, um zu sĂ€ugen. Rehkitze werden im FrĂŒhsommer durch diesen
"Abwesenheitstrick" der Ricke ebenfalls geschĂŒtzt. Wie die Junghasen
haben sie einen angeborenen DrĂŒckreflex, der sie im Gras unsichtbar
macht.
Offene Verletzungen - beispielsweise nach einem Wildunfall - sind
dagegen in der Tat NotfÀlle! "Jetzt sollten der zustÀndige JÀger, ein
Tierarzt oder die Polizei verstÀndigt werden." Und wenn Nachbars
Katze einen lebenden Junghasen im Fang trÀgt, dann schlÀgt auch die
Stunde der Wildtierretter.
Weitere Infos:
www.DeutscheWildtierStiftung.de
Pressekontakt
Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
Telefon 040 73339-1874,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de