(ots) - Noch nie hat sich ein auslÀndischer Staatsgast
in aller Ăffentlichkeit so kritisch ĂŒber die ZustĂ€nde in der TĂŒrkei
geĂ€uĂert, wie BundesprĂ€sident Joachim Gauck das gestern getan hat.
MinisterprÀsident Recep Tayyip Erdogan und seine AnhÀnger werden ihm
das nicht verzeihen. Doch einige TĂŒrken atmen auf - denn fĂŒr sie sind
Gaucks Worte ein Zeichen dafĂŒr, dass Erdogans Kurs im westlichen
Ausland immer mehr auf Ablehnung stöĂt. Dabei strebte Gauck nicht
nach einem Schlagabtausch, sondern nach einem offenen Dialog: So wie
sich die TĂŒrkei fĂŒr Ereignisse und MissstĂ€nde in Deutschland
interessiere - wie etwa bei den NSU-Morden an TĂŒrken -, so
interessiere sich Deutschland fĂŒr das, was in der TĂŒrkei geschehe.
Und dann legte er los: Twitter-Verbot, Massenversetzungen bei der
Polizei, Sorgen um die Gewaltenteilung - alles, was in der TĂŒrkei
derzeit heiĂ diskutiert wird, sprach Gauck an. Es war eine
öffentliche Standpauke. Aber Erdogans harte Linie der vergangenen
Monate lieĂ einem Politiker wie Gauck auch gar keine andere Wahl, als
klare Worte zu sprechen.
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