(ots) - Mutmaßlicher "Ehrenmord": Verhandlung vor dem
Bundesgerichtshof
Mehr als zwei Jahre nach Tod einer jungen Mutter im emsländischen
Dörpen
Osnabrück. Der Tod einer 22-Jährigen aus Dörpen im Landkreis
Emsland wird am 15. Mai vor dem Bundesgerichtshof verhandelt. Das
bestätigte eine BGH-Sprecherin der "Neue Osnabrücker Zeitung"
(Dienstag). Die Staatsanwaltschaft hatte das Verbrechen aus dem Mai
2012 als sogenannten Ehrenmord gewertet und sowohl den Vater als auch
den Ehemann der jungen Mutter angeklagt. Vor dem Landgericht
Osnabrück wurde der Vater dann aber im Juni 2013 mangels Beweisen
freigesprochen und der Gatte zu zehn Jahren Haft wegen Totschlags
verurteilt. Die Ehrenmord-Theorie sahen die Osnabrücker Richter nicht
bestätigt.
Sowohl Staatsanwaltschaft als auch die Verteidiger des Ehemannes
gingen in Revision. Vor dem Bundesgerichtshof soll es nun vor allem
darum gehen, ob im Strafprozess alle zulässigen Beweismittel
berücksichtigt worden sind, schreibt die "Neue OZ". Nach Aussage der
Sprecherin will der 3. Strafsenat in Karlsruhe noch am 15. Mai eine
Entscheidung fällen. Wird das Urteil beanstandet, könnte das
Verfahren nach Osnabrück zurückverwiesen werden und müsste dann mehr
als zwei Jahre nach dem Verbrechen vor einer anderen Strafkammer neu
aufgerollt werden.
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