(ots) - Das aktuell gute Wirtschaftsklima im Euroraum
überzeichnet das tatsächliche Tempo der wirtschaftlichen Erholung.
Das Wirtschaftswachstum wird in diesem Jahr bei einem Prozent liegen.
Auch in 2015 dürfte es nicht viel höher ausfallen. Zu diesem Ergebnis
kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuellen Konjunkturbericht. "Das
gute Wirtschaftsklima ist ein ermutigendes Zeichen, dass die
Euroländer wieder wirtschaftlich Tritt fassen. Daran ändert auch
nichts der heute gemeldete Rückgang auf 102 Punkte. Die gute
Stimmungslage darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass ohne
weitere Reformanstrengungen keine nachhaltige Verbesserung im
Währungsraum zu erwarten ist", so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.
Die notwendige Rückführung der hohen Verschuldung im privaten und
öffentlichen Sektor ist neben dem Abbau der Arbeitslosigkeit eine
zentrale Größe bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Schwäche des
Währungsraumes. Trotz der Fortschritte in den vergangenen Jahren sind
die Zielmarken auf diesen Gebieten aber noch nicht erreicht. "Der
Rückgang der Verschuldung des privaten Sektors ist ein langwieriger
Prozess. Es ist daher nicht überraschend, dass die Kreditvergabe in
den Eurokrisenstaaten so schwach ausfällt", erläutert Martin. Nach
den heute veröffentlichten Zahlen der Europäischen Zentralbank lag
der Kreditbestand im Euroraum im privaten Sektor im März 2014 2,2
Prozent unter seinem Vorjahresniveau.
Bereits Erreichtes und Bewährtes sollte erhalten werden und nicht
fahrlässig durch neue Regulierungen und Einschränkungen aufs Spiel
gesetzt werden. Dies trifft in besonderer Weise auf Deutschland zu.
Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels in
Deutschland erscheinen die Pläne der Bundesregierung zur Herabsetzung
des Renteneintrittsalters in Deutschland wenig nachhaltig.
Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter
www.bvr.de, Publikationen, Konjunkturberichte abrufbar.
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