Bundesweites Kinderschutz-Modellprojekt: 42 Kommunen beteiligen sich
(pressrelations) - Nationales Zentrum Frühe Hilfen bringt Projekt "Aus Fehlern lernen - Qualitätsmanagement im Kinderschutz" an den Start
12 Modellkommunen und weitere 30 Partnerkommunen aus dem ganzen Bundesgebiet wollen genau hinschauen: Das Projekt "Aus Fehlern lernen - Qualitätsmanagement im Kinderschutz" will Schwachstellen und Stärken in lokalen Kinderschutzsystemen herausarbeiten. Bis November 2010 sollen Konzepte entwickelt werden, die kommunalen Stellen helfen, bei Gefährdung von Kindern richtig und rechtzeitig zu reagieren. Diese Ergebnisse werden dann auch für andere Kommunen verfügbar sein.
Hintergrund des Projektes war ein Beschluss der Konferenz der Regierungschefs der Länder und der Bundeskanzlerin vom 12. Juni 2008, der das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) beauftragte, einen regelhaften Erfahrungsaustausch im Kinderschutz einzurichten. Angeleitet und unterstützt werden die Kommunen in ihrem Arbeitsprozess von Forscherinnen und Forschern des "Kronberger Kreises für Qualitätsentwicklung e.V." und der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin.
"Die Teilnahme von 42 Kommunen an diesem Projekt zeigt, wie wichtig es den Städten, Kreisen und Gemeinden ist, trotz oftmals knapper zeitlicher und finanzieller Ressourcen ihre lokalen Hilfesysteme für Kinder weiter zu entwickeln und damit den Kinderschutz zu verbessern," unterstreicht Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). "Was dort beispielhaft erarbeitet wird, werden wir daraufhin so aufbereiten, dass Kommunen bundesweit davon profitieren können."
"Im Rahmen dieses Projektes werden Abläufe zwischen Jugendämtern, Gesundheitsdiensten, freien Trägern, Kliniken, Familiengerichten, Polizei und anderen Akteuren auf ihre Effekte hin analysiert und Weiterentwicklungsbedarfe dargestellt. Das ist bundesweit einmalig", betont Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Die BZgA und das DJI sind gemeinsam Träger des NZFH.
Insgesamt haben sich Kommunen aus zwölf Bundesländern beworben. Alle Bewerbungen konnten berücksichtigt werden. Die Modellkommunen stehen im Mittelpunkt des Projekts. Sie entsenden bis zu 30 Fachkräfte in die Qualitätsentwicklungswerkstätten, die alle zwei Monate stattfinden. Hier wird konkret an Methoden und Verfahren zum Kinderschutz gearbeitet. Die jeweiligen Partnerkommunen sitzen mit am Tisch und können gleichermaßen von den Ergebnissen profitieren.
Die zwölf Modellkommunen mit ihren Partnerkommunen sind:
Bad Kreuznach (mit dem Partnerkommunen Ludwigshafen, Landkreis Mainz-Bingen)
Bonn (mit Lohmar, Meckenheim, Sankt Augustin)
Bremen (mit Bremerhaven, Osnabrück, Nürnberg)
Iserlohn (mit Ahlen, Lippstadt, Oer-Erkenschwick)
Karlsruhe (mit Düsseldorf, Köln, Leipzig)
Rendsburg-Eckernförde (mit Kreis Herzogtum Lauenburg, Kreis Segeberg)
Schwerin (mit Landkreis Ostvorpommern, Parchim, Kreis Uecker-Randow)
Witten (mit Hattingen, Herdecke, Lünen)
Wolfsburg (mit Altmarkkreis Salzwedel, Gifhorn, Helmstedt)
Landkreis Friesland (mit dem Kreis Lippe)
Landkreis Limburg-Weilburg (mit Darmstadt, Oberursel und Pfungstadt)
Wartburgkreis (mit dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt)
Eine Übersicht der Modellkommunen und Partnerkommunen sortiert nach Bundesländern und weitere Informationen stehen unter www.fruehehilfen.de.
Dr. Marita Völker-Albert
Pressesprecherin der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
51101 Köln
Tel. 0221-8992280
Fax: 0221-8992201
e-mail: marita.voelker-albert(at)bzga.de
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