(ots) - Gerhard Schröder, über die Nord Stream AG eng
mit dem russischen Energiekonzern Gazprom verbandelt, sind die
politischen Maßstäbe schon seit einiger Zeit verrutscht. Bereits sein
verständnisinniges Reden über Putins De-facto-Annexion der Halbinsel
Krim offenbarte, dass Demokratie, Gewaltfreiheit und das
internationale Recht auf seiner persönlichen Werteskala tief nach
unten gerutscht sind. Die Bilder aus Sankt Petersburg verstärken
diesen Eindruck.
Sich Putin in einem Moment mit Tigergrinsen an die Brust zu
werfen, in dem deutsche Soldaten in der Ostukraine von Männern in
Geiselhaft gehalten werden, die wohl kaum ohne russische
Rückendeckung die Macht an sich gerissen haben, ist politisch
geschmacklos. Es ist ein Affront gegen die Soldaten und ihre
Familien, es ist ein Affront gegen die Regierung von Angela Merkel -
in der mit Frank-Walter Steinmeier ein Sozialdemokrat wie Schröder
als Außenminister agiert.
Es ist auch ein Affront gegen die anderen Europäer, speziell die
Polen und anderen Osteuropäer in der Europäischen Union. Sie
verfolgen Berlins Außenpolitik angesichts der deutsch-russischen
Historie nie ganz ohne Argwohn - und werden durch Schröders
Umarmungsgeste in ihren Sorgen bestärkt.
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