PresseKat - Schluss mit der Spritverbrauchslüge! Deutsche Umwelthilfe startet neue Verbraucherschutzkampagne

Schluss mit der Spritverbrauchslüge! Deutsche Umwelthilfe startet neue Verbraucherschutzkampagne

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(ots) - Online-Umfrage zum realen Kraftstoffverbrauch - DUH
unterstützt geschädigte Bürger bei Musterklagen - Bundesregierung
muss nach dem Beispiel anderer Staaten bei Falschangaben der
Automobilindustrie Kontrollmessungen durchführen

Der Spritverbrauch eines Fahrzeugs ist für den Verbraucher
mitentscheidend beim Autokauf. Doch bei immer weniger Fahrzeugen
stimmt der offizielle mit dem realen Spritverbrauch überein. Bei
zahlreichen Pkw-Modellen beträgt der Mehrverbrauch 40 Prozent und
mehr. Dieser dreisten Täuschung der Autokäufer begegnet die Deutsche
Umwelthilfe e. V. (DUH) mit einer heute startenden
Verbraucherschutzkampagne. Halter von Fahrzeugen mit erhöhtem
Spritdurst sind aufgerufen, ihre Mehrverbräuche der DUH zu melden.

Aus den eingehenden Beispielen will der Umwelt- und
Verbraucherschutzverband Fahrzeugmodelle mit besonders starken
Abweichungen identifizieren und in der Folge die Bundesregierung
formal auffordern, amtliche Kontrollmessungen der offensichtlich
falschen Normangaben zu veranlassen. Gleichzeitig wird die DUH bis zu
fünf Fälle vor Gericht unterstützen und aufzeigen, dass die
Rechtslage in solchen Fällen bereits seit Jahren eindeutig ist:
Abweichungen von mehr als zehn Prozent sind nach einem
höchstrichterlichen Beschluss des Bundesgerichtshofs nicht mehr zu
akzeptieren. Autofahrer, die den mehrjährigen beschwerlichen
Rechtsweg auf sich nehmen, gewinnen ihre Verfahren in aller Regel -
allerdings ohne die notwendige Unterstützung durch die zuständigen
Behörden. Bisher weigert sich die deutsche Regierung,
Spritverbrauchsangaben der Autohersteller - die auch für die Höhe der
Kfz-Steuer relevant sind - nachzukontrollieren, obwohl sie dazu
rechtlich in der Lage und inhaltlich verpflichtet ist.

"Die amtlich geduldeten und seit 2007 stark zunehmenden
Falschangaben beim Spritverbrauch schädigen den Autobesitzer mit




Mehrkosten, den Bundeshaushalt mit zu niedrigen Kfz-Steuern und die
Umwelt durch zu hohe Klimagas-Emissionen. Nachdem die Gerichte
klargestellt haben, dass Mehrverbräuche von über zehn Prozent nicht
hinzunehmen sind, muss die Bundesregierung endlich handeln. Die
Einführung amtlicher Kontrollmessungen ist überfällig", erklärt
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. Er
fordert die Bundesminister Dobrindt und Hendricks auf, zukünftig
durch eigene Kontrollmessungen auch auf der Straße der
Verbrauchertäuschung ein Ende zu bereiten.

Die Abweichung zwischen Norm- und Realverbrauch wird seit
Einführung CO2-bezogener Kfz-Steuern immer größer. Betrug der
Unterschied laut der Forschungsorganisation International Council on
Clean Transportation (ICCT) 2001 im Durchschnitt noch sieben Prozent
und im Jahr 2007 dreizehn Prozent, waren es 2011 bereits 23 Prozent.
Für 2014 rechnet die DUH mit durchschnittlichen Abweichungen von
mindestens 30 Prozent. Gerade auf Vielfahrer kommen dadurch
Mehrkosten für Sprit in Höhe von mehreren tausend Euro zu. Die
Mindereinnahmen bei der Kfz-Steuer erreichen jährlich einen
dreistelligen Millionenbetrag.

"Wir brauchen in Deutschland eine amtliche Stelle, die Hinweise
von Autofahren zum Mehrverbrauch ihres Fahrzeugs entgegennimmt und
ihnen nachgeht. Ideal wäre das Umweltbundesamt. In den USA übernimmt
diese Aufgabe die Umweltbehörde EPA. So mussten im Jahr 2012 Hyundai
und Kia nach Kontrollen durch die EPA die Verbrauchsangaben für
mehrere Modelle korrigieren und die Halter von rund 900.000
Fahrzeugen entschädigen", sagt Urs Maier, Projektleiter Verkehr und
Luftreinhaltung.

In Deutschland können Autohalter laut einem Urteil des
Bundesgerichtshofes aus dem Jahr 2007 ab einem Mehrverbrauch von zehn
Prozent vom Hersteller die Rückabwicklung des Kaufs sowie
Schadenersatz verlangen. Mit ihrer Kampagne will die DUH Autofahrer
ermutigen, gemeinsam den Druck auf die Politik zu erhöhen: Diese soll
sich endlich für transparente Spritverbrauchsangaben einsetzen. Die
Umfrage und die Petition sowie ergänzende Informationen zum Thema
Mehrverbrauch finden Sie unter www.spritfrust.de.

Das aktuelle Hintergrundpapier zum Thema Mehrverbrauch finden Sie
unter http://l.duh.de/p300414#download



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de

Dr. Urs Maier, Projektleiter Verkehr und Luftreinhaltung
Tel.: 030 2400867-731, Mobil: 0151 18256690, E-Mail: maier(at)duh.de

Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de


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Datum: 30.04.2014 - 10:30 Uhr
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