(ots) - Einladung zum Pressegespräch: Mediensituation in
der Ukraine spitzt sich zu
am Dienstag, 6. Mai 2014 um 11 Uhr
mit der ukrainischen Journalistin Oksana Romaniuk und der
Stern-Reporterin Bettina Sengling in der Geschäftsstelle von Reporter
ohne Grenzen, Friedrichstraße 231 (Aufgang B), 10969 Berlin (zwischen
den U-Bahnhöfen Kochstraße und Hallesches Tor)
In der Ost-Ukraine spitzt sich die Situation für in- und
ausländische Journalisten zu. Seit 1. April wurden allein in der
Stadt Slawjansk fast 20 Journalisten von pro-russischen Truppen
vorübergehend festgehalten. Der Blogger Artem Deynega etwa wurde am
13. April von Unbekannten aus seiner Wohnung verschleppt und ist noch
immer verschwunden. Auch russische Medienvertreter werden bei ihrer
Arbeit behindert: Die russischen Journalisten Julia Schustraya und
Michael Pudowkin wurden am 25. April in Donezk verhaftet. Noch am
selben Tag wurden sie von Mitgliedern des ukrainischen
Inlandsgeheimdienstes SBU an die russische Grenze gebracht.
Seit 26. April können Journalisten nur noch mit gesonderter
Akkreditierung der selbst ernannten Führung unter Bürgermeister
Wjatscheslaw Ponomarjow aus Slawjansk berichten. Für die
Akkreditierung überprüfen Behördenmitarbeiter, wie die Journalisten
in ihren Medien über den Konflikt berichten. Die Antragsteller müssen
zudem ein Empfehlungsschreiben eines Journalistenkollegen vorlegen,
idealerweise eines russischen. Mehrere Anträge europäischer und
US-amerikanischer Journalisten wurden bereits abgelehnt.
Weitere ukrainische Medien sind abgeschaltet worden. Am 28. April
stürmten Bewaffnete einen Rundfunksender in Donezk und beendeten die
Ausstrahlung des ukrainischen Programms. Bereits am 27. April hatten
Aktivisten den lokalen öffentlichen Rundfunksender in Donezk besetzt
und das ukrainische Programm mit dem des russischen Senders Rossya 24
ersetzt.
Wie gefährlich ist die aktuelle Situation für Journalisten? Welche
weiteren Gefahren drohen? Und wie können sich Journalisten schützen?
Gesprächspartner:
OKSANA ROMANIUK ist ROG-Korrespondentin in der Ukraine und
Leiterin der ROG-Partnerorganisation Institut of Mass Information in
Kiew. Die Medienexpertin dokumentiert seit Jahren Verstöße gegen die
Pressefreiheit in ihrem Land.
BETTINA SENGLING hat Slawistik und Geschichte studiert. Von 1995
bis 2003 war sie Stern-Korrespondentin in Moskau. Seither arbeitet
sie im Auslandsressort des Stern und hat während der vergangenen
Wochen für das Magazin aus der Ukraine berichtet.
Das Gespräch findet auf Deutsch und Englisch statt. Bitte melden
Sie sich an unter rog(at)reporter-ohne-grenzen.de
Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Silke Ballweg / Christoph Dreyer
presse(at)reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
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F: +49 (0)30 202 15 10-29