(ots) - Wenn das kein Grund zum Jubeln ist: Die
Arbeitslosigkeit unter drei Millionen gesunken, so wenig Menschen
ohne Job wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Kein Zweifel: Das
ist eine überaus gute Nachricht. Selbstverständlich reklamiert die
Gro-ße Koalition diesen Erfolg für sich, natürlich brüstet sich die
neue Arbeitsministerin Andrea Nahles damit, der Rückgang der
Arbeitslosigkeit sei Folge der Kurskorrektur in ihrem Ministerium.
Und wahrscheinlich ist sogar Nahles' Vorgängerin, die jetzige
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, ein wenig neidisch auf
diese herrlichen Zahlen. Die Wahrheit ist, dass nicht die Politik,
sondern vor allem die gesamtwirtschaftliche Situation für den
kräftigen Schub auf dem Arbeitsmarkt gesorgt hat. Nicht von ungefähr
werden die Wachstumsprognosen gerade deutlich nach oben korrigiert.
Rund eine Million Menschen dürften den Erfolgszahlen übrigens nur
wenig abgewinnen können. So hoch ist nämlich in Deutschland die Zahl
der Langzeitarbeitslosen. Derjenigen, die niemand haben will. Weil
sie zu alt sind, zu wenig qualifiziert oder einfach irgendwie
schwierig. Es mag durchaus sein, dass mancher der
Langzeitarbeitslosen kaum zu vermitteln ist, dass andere nicht
ernsthaft daran interessiert sind, wirklich zu arbeiten. Ein gewisser
Prozentsatz von Arbeitslosigkeit lässt sich nun mal nicht abwenden.
Und doch: Erst wenn es gelungen ist, die Zahl der
Langzeitarbeitslosen merklich zu reduzieren, ist der Erfolg auf dem
Arbeitsmarkt komplett. Und wann, wenn nicht zu Zeiten eines kräftigen
konjunkturellen Aufschwungs, sollte man diese Aufgabe in Angriff
nehmen? Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Der Kampf für
die Rechte der Arbeitnehmer hat sich trotz der sinkenden
Arbeitslosenzahlen mitnichten erledigt. In diesem Sinne: Eine
erfolgreiche Maifeier!
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