(ots) -
Mit einem Umsatzplus von 23 Prozent auf 654 Millionen Euro bleibt
Fairtrade auf Erfolgskurs. "Fairtrade gibt Verbraucherinnen und
Verbrauchern eine Wahl", so TransFair-Vorstandsvorsitzender Heinz
Fuchs. "Der zunehmende Griff zu zertifizierten Produkten macht
deutlich, dass ein anderer Handel gewünscht ist." Wichtige
Produktkategorien wie Kaffee, Bananen und Blumen legten im
vergangenen Jahr auf gutem Niveau zu. "Jede vierte Rose in
Deutschland ist fair gehandelt", sagte Dieter Overath,
Geschäftsführer von TransFair. "Seit zwölf Jahren erleben wir einen
stabilen Trend zu mehr Fairtrade. Deutschland hat sich zum Land mit
dem stärksten Wachstum entwickelt." Marktzugänge und relevante
Absätze sind eine Grundvoraussetzung, damit Fairtrade vor Ort seine
Wirkung entfalten kann. "Die Fairtrade-Bewegung entwickelt sich im
Sinne der Produzentenorganisationen weiter", so Fuchs. "Als nächster
Schritt liegt die Entwicklung eines Textilstandards vor uns". Durch
die Verkäufe in Deutschland erwirtschafteten die
Produzentenorganisationen 94 Millionen Euro Direkteinnahmen.
Fairtrade baut die Südstrukturen - darunter den Beratungsservice -
weiter aus.
Kaffee, Blumen und Bananen auf dem Vormarsch
Seit zwölf Jahren wächst Fairtrade jährlich zweistellig. Das
Fairtrade-Siegel steht für stabile Mindestpreise, eine
Fairtrade-Prämie für Gemeinschafts¬projekte, sicherere
Arbeitsbedingungen und eine umweltschonende Anbauweise. 2013
erreichten die Umsätze in Deutschland 654 Millionen Euro. Der
Gesamtabsatz über alle Produkte hinweg lag bei 71.000 Tonnen - ein
Plus von 34 Prozent gegenüber 2012. Die Vielfalt der
Fairtrade-Produkte steigt rasant. Die Fairtrade-Sortimente bekannter
Marken und Handelseigenmarken werden konsequent ausgebaut. Inzwischen
bieten rund 280 Firmen über 4.000 fair gehandelte Produkte an. Der
Bioanteil liegt bei 65 Prozent. Mit gut 11.000 Tonnen (+ 20 Prozent)
bleibt Kaffee wichtiger Erfolgsfaktor. Die Bananen-Verkäufe stiegen
um 50 Prozent auf knapp 32.000 Tonnen. Stark entwickeln sich
weiterhin Rosen auf 323 Millionen faire Stiele, ein Plus von 26
Prozent. www.fairtrade-deutschland.de/produkte
Neue Handelsoption für mehr Kakao-Absätze
Rund 1.000 Tonnen (+28 Prozent) faire Schokolade wurden im
vergangenen Jahr verkauft. Neben Schokolade wuchs der Absatz
sonstiger Süßwaren um 47 Prozent auf knapp 1.400 Tonnen, hinzu kommen
4.000 Tonnen Eis (+18 Prozent). "Fairtrade findet in der Realität des
Welthandels statt und soll keine exotische Nische sein. Es braucht
relevante Absätze, um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in den
Anbauländern zu erreichen", sagte Dieter Overath. Bei Kakao liegt der
Marktanteil von Fairtrade bisher bei nur rund 0,2 Prozent. Das
Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft. Eine neue Handelsoption, die
Fairtrade-Programme, öffnen Optionen für zusätzliche Absätze: Statt
ein spezifisches Endprodukt mit dem Fairtrade-Siegel zu
zertifizieren, liegt der Schwerpunkt auf dem Rohstoffeinkauf.
Unternehmen kaufen bestimmte Mengen Fairtrade-Kakao ein, der dann in
der Herstellung verschiedener Produktlinien oder Sortimente genutzt
wird. Erste Verträge mit Unternehmen, die im Zuge der Programme Kakao
unter Fairtrade-Bedingungen einkaufen, liegen bereits vor. Die
Kakao-Absätze in Deutschland werden sich dadurch voraussichtlich
versiebenfachen. Derzeit verstärkt das Produzentennetzwerk Fairtrade
Africa sein Beratungsangebot in Westafrika. Die Programme gibt es
auch für Zucker und Baumwolle. www.fairtrade-deutschland.de/programme
Neue Pläne: Fairtrade-Textilstandard
Fairtrade bleibt in Bewegung: Der Standard für Plantagen wurde
überarbeitet und die Anforderungen an Arbeitgeber verschärft. So
sollen Beschäftigte ihre Rechte, beispielsweise auf
Kollektivverhandlungen und Versammlungsfreiheit, einfacher einfordern
können. Ein zentraler Punkt sind existenzsichernde Löhne. Oft sind
Landes- oder branchenspezifische Mindestlöhne zu niedrig. Fairtrade
ermittelt nun existenzsichernde Mindestlöhne in verschiedenen
Ländern, damit das Lohnniveau auf Plantagen schrittweise darauf
angepasst werden kann. Der neue Plantagenstandard dient als Vorlage
für das nächste große Projekt: die Entwicklung eines Textilstandards.
Hierfür hofft TransFair auf staatliche Förderung. Durch den neuen
Standard sollen neben den Baumwollbauern auch die Beschäftigten
innerhalb der Produktionskette von Fairtrade profitieren.
"Existenzsichernde Mindestlöhne, sichere Arbeits¬bedingungen und eine
soziale Grundsicherung entlang der komplexen Textilkette sind Ziel
dieses Standards und eine enorme Herausforderung", betonte Heinz
Fuchs. Die Südstrukturen werden weiter gestärkt: Die Beratung durch
Fairtrade geht in den Aufgabenbereich der Produzentennetzwerke in
Afrika, Asien und Lateinamerika über. "Fairtrade steht für
Empowerment. Das heißt mehr Wissenstransfer innerhalb des Südens, um
die Wirkung zu erhöhen und mehr Menschen zu erreichen", so Fuchs.
Fair in den Tag: Fairtrade-Frühstücksaktion vom 24. April bis 2.
Juni
Sechs Wochen lang ruft TransFair dazu auf, Frühstücke mit
Produkten aus Fairem Handel zu veranstalten. So soll ein Zeichen für
mehr Gerechtigkeit gesetzt werden. Produkte aus dem globalen Süden
decken die Frühstückstische. Schauspieler Benno Fürmann unterstützt
die Aktion und hat schon vorgekostet: "Mir schmeckt das Frühstück
einfach besser, wenn ich weiß, dass die Produkte, die ich esse und
trinke, fair gehandelt wurden." In den rund 250 Fairtrade Towns und
in über 50 Fairtrade-Schools finden viele öffentliche Aktionen statt.
www.fairtrade-deutschland.de/frühstück
Am 19. Mai wird die Universität des Saarlandes in Saarbrücken
erste Fairtrade University Deutschlands. Mit der Auszeichnung gibt
TransFair den Startschuss für die neue Kampagne, die das Engagement
für den Fairen Handel an Hochschulen fördert. Vom 12.-26. September
findet die Faire Woche statt. Ein Highlight der bundesweiten
Aktionswoche ist der Banana-Day am 26. September. www.faire-woche.de
Weitere Informationen online
Fotos, Filmmaterial und weitere Hintergrundinformationen finden
Sie in unserem Pressebereich und der digitalen Pressemappe unter
www.fairtrade-deutschland.de/pressemappe
Hintergrund:
Der Verein TransFair e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet,
benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern zu
unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt TransFair e. V.
nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair
gehandelte Produkte und fördert das Bewusstsein für einen
nachhaltigen Konsum. Produkte mit dem Fairtrade-Siegel gibt es
bundesweit in 42.000 Geschäften. Über 20.000 gastronomische Betriebe
schenken Fairtrade-Kaffee und -Kakao aus.
www.fairtrade-deutschland.de
TransFair gehört zum internationalen Verbund Fairtrade
International e.V., in dem Initiativen aus 25 Ländern und die drei
kontinentalen Produzentennetzwerke zusammengeschlossen sind.
www.fairtrade.net Alle beteiligten Akteure werden regelmäßig von
FLO-CERT GmbH kontrolliert. Die Gesellschaft arbeitet mit einem
unabhängigen und weltweit konsistenten Zertifizierungssystem nach den
Anforderungen der Akkreditierungsnorm ISO 65 (DIN EN 45011).
www.flo-cert.net
Pressekontakt:
Edith Gmeiner
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