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Anmoderationsvorschlag:
Seit 20 Jahren gibt's in Deutschland jetzt schon die soziale
Pflegeversicherung - und die will die Große Koalition nun von Grund
auf reformieren. Mehr Leistung, mehr Betreuung, flexiblere Hilfe ist
das Ziel. Wie das erreicht werden soll und was das für uns in Zukunft
bedeutet, erklärt Ihnen zum "Internationalen Tag der Pflege" am 12.
Mai Jessica Martin.
Sprecherin: Rund 2,5 Millionen Menschen sind zurzeit in
Deutschland pflegebedürftig - und immer mehr kommen dazu. Problem
dabei: Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil
der anfallenden Kosten, sagt Markus Hierl von der Deutschen
Familienversicherung.
O-Ton 1 (Markus Hierl, 0:18 Min.): "Und im Falle von Demenz, wenn
überhaupt, dann ist dieser Teil absolut ungenügend. Viele
Pflegebedürftige und Familien können sich außerdem einen
Pflegeheimplatz einfach nicht leisten, und am Ende gibt es auch zu
wenig Pflegefachkräfte. Zusammengefasst muss man sagen: Der
Pflegenotstand ist in unserem Land überall spürbar."
Sprecherin: Den will die Bundesregierung nun beseitigen.
Finanziert werden soll das Ganze durch höhere Pflegebeiträge der
sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer.
O-Ton 2 (Markus Hierl, 0:24 Min.): "In Zukunft sollen fast fünf
Milliarden Euro zusätzlich investiert werden in den Pflegesektor. Zum
Beispiel sollen die Pflegesätze der gesetzlichen Pflegeversicherung
um bis zu vier Prozent angehoben werden. Angehörige von
Pflegebedürftigen sollen darüber hinaus bis zu zehn Tage bezahlte
Auszeit von ihrem Job nehmen können, um sich um den Pflegefall in der
Familie zu kümmern und erhalten dagegen 70 Prozent ihres Bruttolohns
weiter."
Sprecherin: Außerdem sollen mehr und besser ausgebildete
Pflegekräfte eingestellt werden. Das hört sich sicherlich alles gut
an, aber...
O-Ton 3 (Markus Hierl, 0:25 Min.): "Zukunftsfest allerdings - das
muss uns bewusst sein - wird die gesetzliche Pflegeabsicherung
dadurch nicht auf Dauer. Es gibt einfach immer mehr pflegebedürftige
Menschen - und denen stehen immer weniger Beitragszahler, also die
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gegenüber. Im Ergebnis
heißt das: Alle Bürgerinnen und Bürger müssen zwangsläufig zukünftig
privat ergänzend vorsorgen, um im Pflegefall nicht unter Umständen
zum Sozialfall zu werden."
Sprecherin: Wer sichergehen will, lässt sich am besten einfach
persönlich beraten. Eins nur schon mal vorweg:
O-Ton 4 (Markus Hierl, 0:32 Min.): "Eine richtige
Pflegefallvorsorge muss zunächst mal sehr flexibel an die
individuelle Situation des potenziell Pflegebedürftigen
beziehungsweise des dahinterstehenden Familienverbandes angepasst
werden. Weiterhin sollte eine Differenzierung zwischen häuslicher und
stationärer Pflege nicht enthalten sein, das ist ein ganz wichtiger
Aspekt. Und es muss eine hinreichende Absicherung bei Demenz
integriert sein. Und: Je früher man solche Versicherungen abschließt,
umso vorteilhafter und günstiger ist das, denn Sie werden nicht
jünger und Sie werden nicht gesünder."
Abmoderationsvorschlag:
Mehr zum Thema finden Sie auch im Internet unter www.dfv.ag. Dort
können Sie alles noch einmal in Ruhe nachlesen.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
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Pressekontakt:
Evelyn Paulus
Mail:evelyn.paulus(at)dfv.ag
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