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INTERVIEW MIT DAIMLER-PERSONALVORSTAND WILFRIED PORTH
Anmoderation:
Seit einem Jahr gibt es bei der Daimler AG "Space Cowboys". Wie im
Film mit Clint Eastwood sind auch das Mitarbeiter, die als Experten
aus dem Ruhestand geholt werden. 390 Frauen und Männer haben sich
als "Senior Experts" registrieren lassen und rund 100 davon haben in
den ersten zwölf Monaten jüngere Kollegen bei Projekten unterstützt.
Mit der Initiative sichert sich Daimler systematisch die Erfahrung
und das Wissen langjähriger Mitarbeiter auch über die Zeit ihrer
Berufstätigkeit hinaus. Heute hat Wilfried Porth, Personalvorstand
und Arbeitsdirektor der Daimler AG, die erste Bilanz des Projekts
"Space-Cowboys - Daimler Senior Experts" gezogen. Wir haben uns nach
der Pressekonferenz mit ihm unterhalten:
1. Frage: Herr Porth, wie sind Ihre Erfahrungen mit den Space
Cowboys? Wir haben sehr, sehr positive Erfahrungen. Zum einen von den
Bereichen, wo die Mitarbeiter eingesetzt werden, und zum anderen von
den Senior Experts selbst, weil sie hier nochmal wirklich an die
Wurzeln ihres beruflichen Daseins zurückkommen können und sich da mit
großer Leidenschaft nochmal einbringen. (0'20)
2. Frage: Jeder Einsatz der "Senior Experts" wird mit dem
Betriebsrat abgesprochen. Wie genau läuft dieser Prozess? Ja, am
Anfang gab es natürlich eine gewisse Skepsis, zu verhindern, dass
Dauerarbeitsplätze durch solche Einsätze belegt werden. Dem sind wir
entgegen gekommen, indem wir den zeitlichen Einsatz beschränken auf
sechs Monate und auch ganz klare Kriterien an die Aufgaben stellen.
Es ist mittlerweile voll vom Betriebsrat akzeptiert und die
Einstellung wird auch nur gemeinsam mit dem Betriebsrat gemacht.
(0'25)
3. Frage: In welchem Alter waren denn die "Senior Experts", die
Sie im ersten Jahr eingesetzt haben? Die sind von 60 bis - der
älteste, der bisher im Einsatz war, war 75. Wir haben eine ganz große
Spanne. Am Ende werden immer das Know-how und die Aufgabe selbst
entscheidend sein, es ist keine Altersfrage. (0'14)
4. Frage: Und welche Bereiche Ihres Unternehmens brauchen den Rat
ehemaliger Mitarbeiter? Unsere Erfahrung bisher ist, dass im
IT-Bereich, in Produktion bei Anläufen und auch in der Entwicklung
für temporäre Einsätze die Haupteinsatzgebiete liegen. (0'10)
5. Frage: Nach zwölf Monaten sind 390 Rentner in Ihrer Datenbank.
Wie wird sich das Projekt "Space Cowboys - Daimler Senior Experts"
Ihrer Meinung nach weiterentwickeln? Ich erwarte, dass die Zahl
deutlich ansteigen wird. Erstens: Die 390 sind gute Multiplikatoren,
die den Kollegen natürlich erzählen, was die da tolles erlebt haben.
Zum anderen ist es so, dass wir natürlich jetzt einen geordneten
Prozess haben, und wenn jemand in Ruhestand geht, aktiv entscheiden
kann, ob er sich registrieren lässt oder nicht. Daher erwarte ich
einen schnellen Anstieg dieser Zahlen. (0'22)
6. Frage: Was sagen eigentlich die jungen Mitarbeiter zur Hilfe
durch die "Senior Experts"? Sie sind sehr, sehr positiv, weil die
jungen Leute mit jemandem zusammen kommen, der kein Eigeninteresse
mehr hat, sondern der sich im Sinne der Themen einbringt und auch
diese Leidenschaft transportieren kann. Daher sind, auch
atmosphärisch, diese Einsätze immer sehr gewinnbringend für beide
Seiten. (0'20)
7. Frage: Und die Rentner selbst, wie ist da die Resonanz? Denen
macht es natürlich Spaß, denn aus dem aktiven Berufsleben
auszuscheiden und dann erstmal alles zu machen, was einem Spaß macht,
da gibt es schon Momente, wo man sagt, Mensch, da könnte ich doch
mein Wissen nochmal einbringen. Die sind da ganz begeistert. (0'14)
Abmoderation
Ein Jahr "Space Cowboys -Daimler Senior Experts". Heute hat
Personalvorstand Wilfried Porth die erste Bilanz gezogen. Sein Fazit:
Die "Space Cowboys" sind eine gute Möglichkeit, die Erfahrung älterer
Menschen auch im Ruhestand für das Unternehmen zu nutzen. Davon
profitieren alle: die jungen Mitarbeiter, das Unternehmen und auch
die "Senior Experts" selbst.
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Pressekontakt:
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Daimler AG, Oliver Wihofszki, 0711 17 40650
all4radio, Hermann Orgeldinger, Claudia Ingelmann 0711 3277759 0