(ots) -
Ein Netzwerk von sozial-ökologisch orientierten Finanzinstituten,
die sich über neue Wege des sozialen Wirtschaftens austauschen und
weltweit voneinander lernen können - das war 1989 die Motivation zur
Gründung der International Association of Investors in the Social
Economy (INAISE). Zum Netzwerk gehören Gründungsmitglieder wie GLS
Bank oder die Triodos Bank, aber auch andere Akteure wie die
Genossenschaft Oikocredit und das Institute for Social Banking. In
den letzen Jahren ist die Organisation kontinuierlich gewachsen und
trifft sich nach u.a. Äthiopien und Mexiko am 7. und 8. Mai zum
Jahrestreffen erstmalig in Deutschland.
"Mittlerweile haben wir 50 Mitgliedsorganisationen", so Dominique
Lesaffre, Präsident der INAISE. "Auch wenn wir in Europa gegründet
wurden, so sind wir längst auf allen Kontinenten durch unsere
Mitglieder aktiv. Das zeigt die globale Entwicklung und auch die
Wichtigkeit, sich über Herausforderungen und Chancen der sozialen
oder solidarischen Finanzwirtschaft auszutauschen." INAISE verbindet
unter ihrem Dach weltweit sehr verschiedene Mitglieder. Das spiegelt
sich auch bei den Gastgebern des diesjährigen Jahrestreffens wider:
Die Tagung findet in den Räumlichkeiten der GLS Bank in Bochum statt,
wird aber von der Genossenschaft Oikocredit
(Entwicklungsfinanzierung) und dem Institute for Social Banking (ISB,
Bildung) mit organisiert. "Aus den vielen verschiedenen Blickwinkeln
gewinnen wir neue Ideen und neuen Antrieb für unsere Arbeit - zumal
wir merken: Global arbeiten wir eigentlich alle an den gleichen
Fragestellungen, wie Landwirtschaft und Ernährung,
genossenschaftliche Unternehmensstrukturen, Energie und
Ressourcenschutz oder aber solidarische Finanzierungsmodelle",
beschreibt Andreas Neukirch, Vorstand der GLS Bank, die Begegnungen
bei INAISE.
"Mobilising Social Finance Globally"
Das diesjährige Jahrestreffen steht darum unter dem Motto
"Aktivierung sozial-orientierter Finanzierungsmöglichkeiten weltweit
- voneinander lernen". David Woods, Geschäftsführer des Co-Gastgebers
Oikocredit, ist überzeugt von dieser Art der Zusammenarbeit: "Wir
haben in der Vorbereitung gemerkt, dass diese Themen uns alle
umtreiben. Fragen der Energieversorgung oder der Solidarität gehen
weltweit alle an. Deshalb ist es so wichtig, dass wir hier an einem
Strang ziehen und gemeinsam neue Ideen entwickeln." Malcolm Hayday,
Geschäftsführer des ISB, ergänzt: "Ein Kulturwandel im Finanzwesen,
wie ihn sich alle Mitglieder der INAISE wünschen, kann letztlich nur
stattfinden, wenn wir unsere Ideen in die Welt tragen, uns über
Möglichkeiten und Hindernisse austauschen und auch
Bildungsmöglichkeiten bieten. Denn natürlich setzen Akteure auf dem
Finanzmarkt das um, was sie gelernt haben."
"Kulturwandel in der Finanzwelt ist möglich."
Die INAISE hat sich daher zum Ziel gesetzt, gemeinsam zu zeigen,
dass anderes Wirtschaften möglich ist. Mitglieder wie die
Genossenschaft Oikocredit, die seit über 35 Jahren auch in
Deutschland arbeitet, oder die GLS Bank, die 2014 ihr 40-jähriges
Bestehen feiert, sind dafür das beste Beispiel. "Wir blicken
zufrieden auf die letzten 25 Jahre", zieht so auch Dominique Lesaffre
ein Fazit. "Aber vor allem schauen wir voller Tatendrang in die
Zukunft: Ein Kulturwandel hin zu sozialem Wirtschaften ist möglich
und wir wollen uns weltweit mit den unterschiedlichsten Akteuren
dafür stark machen."
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