(ots) -
INTERVIEW
Anmoderation:
In gut einem Monat startet die Fußball-Weltmeisterschaft in
Brasilien. Aber für die Nationalspieler, die Medien und natürlich für
alle Fußballfans war es schon heute richtig spannend. In der
DFB-Zentrale hat Bundestrainer Joachim Löw den erweiterten Kader für
die WM bekannt gegeben. Und da gab es einige Ãœberraschungen. 30
Spieler hat Löw in den erweiterten WM-Kader berufen, darunter viele
erfahrene Spieler, aber mit Erik Durm, Shkodran Mustafi oder Kevin
Volland und Leon Goretzka auch sehr junge Spieler. Und erfahrene
Nationalspieler wie Mario Gomez oder René Adler sind in Brasilien
nicht dabei. Direkt nach der Bekanntgabe haben wir uns im
Exklusiv-Interview mit Oliver Bierhoff, dem Manager der
Nationalmannschaft, über Freude und Enttäuschung bei den Spielern,
über die jungen Talente und den Stand der deutschen WM-Vorbereitungen
vor Ort in Brasilien unterhalten.
1. Frage: Oliver Bierhoff, Erfahrung und jugendliche
Unbekümmertheit, das sind die zwei Schlagworte zum deutschen
WM-Kader. Wie schwer war es, aus den vielen überdurchschnittlichen
deutschen Spielern die jetzt nominierten 30 auszuwählen? Die
Entscheidungen für so einen Kader sind immer schwer, weil man
manchmal nicht genau weiß, in welcher Form die Spieler in sechs
Wochen sein werden, wie sie sich entwickeln. Aber man muss dann
nüchtern und sachlich analysieren: die Beobachtungen, die man gemacht
hat, die die Trainer in den vielen Spielen gesehen haben, auch der
Charakter eines Spielers. Und dann voll zu der Entscheidung stehen.
(0'23)
2. Frage: Mit Erik Durm, Shkodran Mustafi oder Kevin Volland und
Leon Goretzka sind vier Neulinge im Kader. Damit haben Sie die Medien
ganz schön überrascht heute... Das ist doch schön, damit haben wir
auch immer wieder Zeichen gesetzt in der Vergangenheit, dass der
Kader nicht immer festgeschrieben ist für Jahre hinaus, sondern dass
junge, talentierte Spieler immer wieder die Möglichkeit haben, sich
dort einzubringen, auch wenn sie noch wenig Bundesligaspiele oder zum
Teil gar kein Länderspiel haben, erkennt man schon eine gewisse
Qualität an ihnen, und die können auch bei einem Turnier wichtig
sein. (0'22)
3. Frage: Es gab nicht nur Jubel, sondern sicher auch große
Enttäuschungen. Max Kruse ist nicht dabei, René Adler nicht und auch
Mario Gomez darf nicht mit nach Brasilien. Waren die drei Spieler
sehr niedergeschlagen nach dem Telefonat mit dem Bundestrainer? Das
ist ganz klar. Ich habe mit Mario häufig in Kontakt gestanden, auch
bei all seinen Verletzungen hat er immer die WM im Kopf gehabt. Das
ist gerade für einen Spieler bei einer WM in Brasilien ein ganz
wichtiger Aspekt. Aber beide haben es professionell aufgenommen, auch
ein gewisses Verständnis für die Entscheidung gezeigt, aber es
schmerzt natürlich nicht nur uns, sondern vor allem die Spieler.
(0'21)
4. Frage: Der Generalsponsor der Nationalmannschaft Mercedes-Benz
begleitet das Team mit dem Claim "Bereit wie nie" zur WM. Sind alle
bereit? Wir sind alle "Bereit wie nie", auch ganz
Fußball-Deutschland, das spürt man auch, auch unsere Partner, es
freut uns, die Unterstützung zu haben. Wenn es dann am 07. Juni
losgeht nach Brasilien in den Flieger, dann werden wir hoffentlich
auch diese Unterstützung und die Euphorie rund um die Mannschaft mit
uns mitnehmen. (0'17)
5. Frage: Und wie sieht es mit dem deutschen WM-Quartier aus? Sie
waren letzte Woche vor Ort, wie weit sind die Vorbereitungen vor Ort?
Es sieht sehr gut aus. Es ist noch nicht fertig, aber es gibt da
zwei, drei Aspekte, die zu berücksichtigen sind. Einmal: Der
Trainingsplatz hat die perfekte Entwicklung und auch starke
Regenfälle gut überstanden, ist also nach unserem Rasenexperten
Rainer Ernst in optimaler Verfassung. Die Technik wir noch
installiert, da müssen wir auf die Partner vertrauen - Oi ist ein
nationaler großer Partner -, das wir aber auch passieren. Das Campo
Bahia, das Hotel der Mannschaft, das Quartier, hat noch ein paar
Handwerker, aber ich konnte mich selber davon überzeugen, wie schnell
die Baustelle weiter vorwärts geht. Wir haben noch ein bisschen Zeit,
es wird eng, aber wir werden, wenn wir einreisen, ein fertiges
Quartier antreffen. (0'40
6. Frage: Ab heute läuft die Operation "WM-Titel". Sind Sie froh,
dass es losgeht? Es kann losgehen, ja. Wir planen das jetzt zwei
Jahre, und wenn man dann wie bei einer Feier lange organisiert und
plant, ist man froh, wenn es endlich losgeht. (0'07)
Abmoderation:
Oliver Bierhoff im Exklusiv-Interview. Für die 30 Nominierten
beginnt jetzt der Konkurrenzkampf um die 23 WM-Plätze. Am kommenden
Dienstag (13.5.) hat Bundestrainer Joachim Löw die Gelegenheit,
einige Wackelkandidaten aus dem erweiterten Kader im Länderspiel
gegen Polen in Hamburg zu testen. Es fehlen ja bekanntlich wegen des
Pokalfinales die Spieler von Dortmund und Bayern. Im Mercedes-Benz
Sportpresse Club wird dann einer zu Gast sein, der weiß, auf was es
bei einer WM ankommt: Ehrenspielführer Uwe Seeler. Und das sind die
30 Glücklichen, die Joachim Löw Spieler nominiert hat:
Tor: Manuel Neuer, Roman Weidenfeller, Ron-Robert Zieler
Abwehr: Jérome Boateng, Erik Durm, Kevin Großkreutz, Benedikt
Höwedes, Mats Hummels, Marcell Jansen, Philipp Lahm, Per Mertesacker,
Shkodran Mustafi, Marcel Schmelzer
Mittelfeld: Lars Bender, Julian Draxler, Matthias Ginter, Leon
Goretzka, Mario Götze, André Hahn, Sami Khedira, Toni Kroos,
Maximilian Meyer, Thomas Müller, Mesut Özil, Lukas Podolski, Marco
Reus, André Schürrle, Bastian Schweinsteiger
Angriff: Miroslav Klose, Kevin Volland
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