(ots) -
Studie entdeckt systematische Mängel in der
Arbeitgeber-Kommunikation und zeigt Chancen im Wettbewerb um die
besten Talente
- Kommunikationsstau in Unternehmen verschärft den
Fachkräftemangel
- Schlechte Noten bei Familienfreundlichkeit und sozialen Medien
- Gut ausgebildete Frauen und junge Top-Talente werden ignoriert
- Das Trend-Medium Video bietet größte Chancen bei der
Personalsuche
Arbeitgeber müssen dringend mehr für ihre Selbstvermarktung tun.
Diese Forderung staatlicher wie privatwirtschaftlicher Institute wird
in den letzten Monaten immer lauter. Fachkräftemangel belastet den
Wirtschaftsstandort Deutschland. Insbesondere für mittelständische
Unternehmen gewinnt deshalb Employer Branding - also das Stärken der
Arbeitgebermarke - an Bedeutung. Die Hamburger Medienagentur
Oberwasser hat in ihrer aktuellen Studie untersucht, wie weit die
deutsche Wirtschaft tatsächlich gekommen ist in der
Employer-Branding-Kommunikation. Untersuchungsgegenstand waren die
"100 innovativsten Unternehmen in Deutschland" (laut
"Wirtschaftswoche"-Studie).
Das Ergebnis überrascht. Denn die Mehrzahl selbst dieser so
fortschrittsorientierten Unternehmen versagt beim
Arbeitgeber-Marketing noch immer. So verfügen zwar die meisten der
untersuchten Unternehmen über eine Karriereseite (85 Prozent), aber
nicht einmal jedes fünfte (18 Prozent) betreibt dort auch Employer
Branding. Meist werden unter den Reitern "Karriere" oder "Jobs", die
eigentlich auf weiter gehende Informationen hindeuten, nur die
derzeit offenen Stellen annonciert.
In so ziemlich allen Kriterien, die zu einer gelungenen, modernen
Employer-Branding-Kommunikation gehören, sind die Unternehmen
unterdurchschnittlich aufgestellt. Das betrifft sowohl die Inhalte -
also Themen wie Arbeitsplatz-Flexibilität, Karrierechancen oder
betriebliche Benefits - als auch die Formen, in denen sie
kommuniziert werden - etwa der Einsatz von Videos, Downloads oder
Interaktionen.
So werden beispielsweise Work-Life-Balance-Themen - ein immer
wichtiger werdender Faktor bei der Auswahl eines Unternehmens - nur
auf 15 Prozent der Karriere-Sites behandelt. Vor allem für gut
ausgebildete Frauen wären Informationen über flexible Arbeitszeiten,
Home-Office-Modelle, Teilzeit oder Betriebskindergärten entscheidende
Argumente. Man muss davon ausgehen, dass in sehr viel mehr
Unternehmen solche Work-Life-Balance-Aspekte praktiziert werden - wer
sie dennoch nicht kommuniziert, vergibt die Chance, Fachkräfte für
sich zu gewinnen, für die Familienfreundlichkeit und Flexibilität
eine Rolle spielt.
Standortqualitäten - die Vorzüge einer Metropole oder einer
ländlichen Umgebung etwa - spielen nur auf elf Prozent der
Karriere-Sites eine Rolle. Dabei entscheiden besonders gut
ausgebildete Jobsuchende auch nach diesen Kriterien, für welches
Unternehmen sie arbeiten wollen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium für Jobsuchende sind betriebliche
Benefits - von Betriebsrenten bis zu ÖPNV-Tickets viele Unternehmen
bieten ihren Mitarbeitern eine Vielzahl davon an, von. Aber nur jedes
vierte informiert potenzielle Bewerber darüber auf seiner Job- und
Karriereseite.
Nicht nur von den Inhalten her, auch formal scheint selbst der
innovative Mittelstand nur selten auf der Höhe der Zeit zu sein. Etwa
beim Einsatz von Bewegtbild: Lediglich 17 Prozent der "100
innovativsten Unternehmen" stellen Imagefilme auf ihre
Karriere-Sites. Bei Testimonials sieht es noch schlechter aus: In nur
vier Prozent der Fälle werden Mitarbeiter mit ihren Einschätzungen im
Video vorgestellt. Fehlanzeige auch bei Interaktiven Elementen,
Social-Media-Formaten oder dem schlichten Angebot von Downloads:
Kommunikationsformen, die für junge, bestens ausgebildete Fachkräfte
der Generation Y selbstverständlich sind, finden auf Karriereseiten
des deutschen Mittelstands praktisch nicht statt.
"Bei Karriere-Websites ist noch viel Luft nach oben", sagt
Oberwasser-Gründer Walter Dreher, "viele Unternehmen ein
grundsätzliches Problem - sie schaffen es nicht, die Perspektive der
Bewerber einzunehmen." Viel Zeit lassen sollten sie sich bei der
Professionalisierung ihrer Employer-Branding-Auftritte, findet
Drehers Gründerkollege Axel Kintzinger, denn: "Der Arbeitsmarkt für
qualifizierte Mitarbeiter hat sich längt in die digitale Welt
verschoben - und genau dort müssen Unternehmen mit den Mitteln des
Internets auf die neuen Bedürfnisse der Talente von heute eingehen."
---------------------------------------------------
Download: Die vollständige Studie einschließlich Tabellen und
Infografiken steht unter http://oberwasser.biz/wordpress/?p=354 zum
Download bereit.
Pressekontakt:
Walter Dreher
Oberwasser
Steinhöft 5-7
20459 Hamburg
040.30032274
w.dreher(at)oberwasser.biz
www.oberwasser.biz