(ots) - Das Konzept für ein neues
Nachwuchsleistungszentrums von Hannover 96 am Eilenriedestadion
steht. Der Verein und die Landeshauptstadt Hannover haben sich in
intensiven Verhandlungen auf umfangreiche Vereinbarungen geeinigt.
96-Präsident Martin Kind und Oberbürgermeister Stefan Schostok
präsentierten heute Mittag die Pläne gemeinsam und sprachen von
"einer guten Lösung für den Sport und die Stadt".
Hannover 96 kann durch die Übernahme zusätzlicher Flächen der
Stadt mittels neuer Erbbaurechte den Verbleib am traditionsreichen
Standort in der Eilenriede sichern und bekommt damit die
Voraussetzungen für ein modernes Nachwuchsleistungszentrum.
Gleichzeitig kann auch der Hockey-Club Hannover (HCH) am Standort
Eilenriede bleiben. Hannover 96 wird zudem an der Stammestraße auf
einem städtischen Grundstück eine neue große Sportanlage für den
Breitensport errichten. Die Vereinbarungen sind jetzt an die Gremien
des Rates übermittelt worden. Die Entscheidung des Rates soll vor der
Sommerpause fallen.
"Stadt und Verein haben in den vergangenen Monaten viele Varianten
durchgespielt und am Ende gemeinsam einen sehr guten Kompromiss
gefunden, der allen Interessen gerecht wird", sagt OB Schostok.
"Hannover 96 ist für unsere Stadt ein wichtiger Verein. Ich freue
mich sehr, dass wir die Basis für gute Zukunftsperspektiven sowohl im
Profisport als auch im Breitensport schaffen konnten. Auch die
Interessen der anderen betroffenen Vereine sind gesichert."
96-Chef Kind betont den Stellenwert der Investitionen in die
Zukunft von Hannover 96: "Wir wollen mit unserem neuen
Nachwuchsleistungszentrum im Benchmark der Bundesliga
wettbewerbsfähig bleiben. Ich danke Herrn Schostok für die
konstruktiven Gespräche, deren Ziel immer eine gute Lösung für die
Zukunft von 96 war. Der traditionsreiche Standort Eilenriedestadion
bleibt erhalten. Wir werden in Summe für den Leistungssport und den
Breitensport über 20 Millionen Euro investieren."
Der Betrieb eines Nachwuchsleitungszentrums ist Voraussetzung der
Deutschen Fußball-Liga (DFL) im Lizenzierungsverfahren für die
Bundesliga-Mannschaft von Hannover 96. Die zurzeit bestehende Anlage
im Eilenriedestadion entspricht nicht mehr heutigen Anforderungen.
Ziel ist ein modernes Zentrum für eine systematische und gezielte
Nachwuchsförderung im Fußball. Vor diesem Hintergrund haben Hannover
96 und die Landeshauptstadt die Möglichkeiten für den Bau eines neuen
Leistungszentrums geprüft und dabei verschiedene Varianten
hinsichtlich Standort und Anzahl der Spielfelder erörtert.
Das jetzt vorgelegte Konzept sieht das neue
Nachwuchsleistungszentrum am bisherigen Standort vor. Kernstück ist
der Umbau des Eilenriedestadions zu einem Stadion für zunächst 2.500
Plätze und nach Ausbau mit neuen überdachten Tribünen nach Westen und
Osten von 5.000 Plätzen. Geplant ist zudem der Neubau eines Sport-
und Leistungszentrums mit Sportinternat für 16 Jugendliche und
diversen Funktionsräumen.
Dafür stellt die Stadt dem Verein im Wege des Erbbaurechtes eine
Fläche von knapp 67.000 Quadratmetern zur Verfügung. Für das
Eilenriedestadion besteht bereits ein Erbbaurecht seit 2001 für eine
ähnlich große Fläche. Die jetzt vorgelegten Erbbaurechtsverträge für
den 1896 gegründeten Verein enden - mit Blick auf das Gründungsjahr -
im Jahr 2096. Der Erbbauzins beträgt entsprechend dem Pachtzins nach
den Grundsätzen der Sportförderung der Landeshauptstadt 0,26
Euro/Quadratmeter und damit gut rund 17.370 Euro pro Jahr.
Nachwuchsleistungszentrum und Sportinternat sollen im
energiesparenden Passivhausstandard errichtet werden.
Die Gesamtplanung des neuen Nachwuchsleistungszentrums mit Stadion
erfolgt unter der Vorgabe, dass sowohl den Belangen des
Denkmalschutzes als auch den Belangen des Natur- und Baumschutzes so
weit wie möglich Rechnung zu tragen ist. Der Eingriff in das
denkmalgeschützte Eilenriedestadion beschränkt sich auf die
Aschenbahn, die Stehtribünen und die nicht überdachte Sitztribüne.
Die Torhäuser einschließlich Pylone an der Clausewitzstraße, die Uhr
im Eingangsbereich zum Stadion, das westliche Halbrund der
Wallanlagen und das südlich platzierte Tribünengebäude von 1928
bleiben erhalten.
Infolge der Neubebauung und Neustrukturierung auf dem
Erbbaugrundstück sind Baumfällungen notwendig. Im Gegenzug werden auf
dem Gelände und ggf. auf weiteren Grundstücken Bäume neu angepflanzt.
Der alte Baumbestand (Wald) im südlichen Bereich des
Eilenriedestadions bleibt weitestgehend unberührt. Hannover 96 hat
hierfür Abstriche akzeptiert und verzichtet auf mehrere
Fußballfelder. Die sog. Waldschule auf dem Gelände, die von der
Grundschule Kestnerstraße genutzt wird, bleibt weiterhin im
bisherigen Umfang zugänglich.
Die Umsetzung dieser Variante ist möglich, weil die Sportanlage
des Hockey-Clubs Hannover (HCH) an eine andere Stelle im Bereich des
Eilenriedestadion verlagert wird. Der HCH erhält deshalb zukünftig
eine geschlossene Fläche von knapp 21.000 Quadratmetern im Süden der
Gesamtfläche, größtenteils als Mietfläche, zu einem kleinen Teil über
ein Erbbaurecht. Das Grundstück ist zum Teil mit dem bisherigen
Vereinsgebäude von Hannover 96 (Hannoverscher Sportverein von 1896
e.V.) bebaut. Nach einem Teilabriss des Gebäudes bleiben der
Südflügel sowie der Eingangsbereich mit einem Tagungs-raum, Umkleide-
und Sanitärräumen erhalten.
Neben der Übernahme der fünf bestehenden Tennisplätze von Hannover
96 plant der HCH, einen Kunstrasenplatz für Hockey, ein
Beachvolleyballfeld und ein Cricketfeld zu errichten. Der
Kunstrasenplatz wird mit Unterstützung von Hannover 96 errichtet.
Die nicht mit dem Leistungszentrum in Verbindung stehenden
Aktivitäten von Hannover 96 werden an die Stammestraße verlagert.
Dort will der Verein für seine expandierenden auf den Breitensport
ausgerichteten Sportabteilungen eine Sportanlage mit Sport- und
Bewegungszentrum zu errichten. Für dieses Projekt sollen Flächen der
Stadt von knapp 40.000 Quadratmetern westlich der Stammestraße zur
Verfügung gestellt werden, ebenfalls über ein Erbbaurecht. Auch hier
beträgt der Erbbauzins 0,26 Euro je Quadratmeter. Die Jahrespacht an
die Stadt beläuft sich damit auf gut 10.200 Euro.
Diese Fläche an der Stammestraße wurde bisher zum Teil zu
Sportzwecken (LSV Alexandria) oder als Parkplatz und Abstell- und
Lagerfläche genutzt. Eine im Bebauungsplan seit den 1990er Jahren
beabsichtigte Bürobebauung ließ sich nicht realisieren. Die von
Hannover 96 geplante Neugestaltung des Geländes und der Neubau des
Sport- und Kinderbewegungszentrums stellen eine sinnvolle Ergänzung
des sportlichen Angebots in diesem Bereich dar und sind dabei wegen
der Nähe zu den bestehenden Sportangeboten rund um die HDI Arena und
des guten Anschlusses an den ÖPNV besonders attraktiv für Kinder und
Jugendliche. Die Sportfläche westlich der Stammestraße ist bisher
Bestandteil eines Mietvertrages mit der LSV Alexandria. Der Verein
erhält künftig ein Mitnutzungsrecht für die neuen Sportflächen von
Hannover 96.
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