(ots) - Sprechen ist immer besser als Schießen. Und doch
verbindet sich mit dem Runden Tisch in der Ukraine kein
Hoffnungsschimmer. Im Gegenteil: Er ist schon von Beginn an eine
vertane Chance. Wenn die ukrainische Ãœbergangsregierung geltend
macht, sie werde sich nicht mit den Separatisten zusammensetzen, die
illegitime Ziele verfolgten und "Blut an ihren Händen" hätten, kann
man ihr nur zurufen: Genau die müssen mit an den Verhandlungstisch.
Wie kann der Westen der ukrainischen Ãœbergangsregierung das nur
durchgehen lassen? Die Europäische Union ist auf dem besten Weg, in
der Ukraine-Krise auf ganzer Linie zu versagen. Dass sie jedwedem
Säbelrasseln widersteht - ob dem der prorussischen Separatisten oder
dem abschreckungsgläubiger Militärexperten im Westen -, ist ja
vollkommen richtig. Umso ernsthafter müsste sie aber den Stufenplan
für wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland verfolgen. Russlands
Präsident Wladimir Putin hat längst durchschaut, dass das nur
Wortgeklingel ist und Europa gar nicht bereit zu sein scheint, selbst
wirtschaftliche Konsequenzen hinzunehmen. Warum sich die EU und die
deutsche Regierung auch noch von den derzeitigen Machthabern in Kiew
am Nasenring herumführen lassen, bleibt dagegen ein Rätsel. Wenn der
Westen das Land vor dem Zerfall und dem wirtschaftlichen Bankrott
bewahren soll, dann muss er auch bei der Besetzung des Runden Tisches
ein entscheidendes Wort mitreden können. Wladimir Putin kommt so
seinen Zielen Tag für Tag näher. Dazu gehört nicht nur die
Destabilisierung der Ukraine. Dazu gehört offenbar auch, den
Spaltpilz in eine offenbar uneinige Europäische Union zu tragen.
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